Immer mehr Lichtungen „ersetzen“ den Wald rund um den Brocken

Lichtungen, wo man vor kurzem noch mitten im Wald stand

Nach meinem Hausverbot beim Brockenwirt im August 2019 hatte ich mir eigentlich vorgenommen, nie wieder auf den Brocken zu wandern. Den Vorsatz habe ich geändert. Ich werde weiter auf Norddeutschlands höchsten Berg klettern, aber nicht mehr beim Brockenwirt einkehren. Das mitgenommene Essen schmeckte auch besser.

Doch mich schockte dieses Mal, wieviel Kiefern dem Borkenkäfer und dem Klimawandel zum Opfer fielen. Auf der Seite von Schierke gibt es kaum gesunde Bäume. Wege, die einstmals unter Bäumen versteckt waren, führen inzwischen über Lichtungen.

Der Aufstieg von Schierke durch das Eckerloch

Erschreckend viel Wald fehlte einfach bei diesem Aufstieg. Abgestorbene Bäume rechts und links des Weges waren gefällt worden, weil sie drohten wegzukippen. Der Rest der toten Bäume wird nach und nach bei Stürmen umstürzen. Da es ein Naturpark ist, wird dort niemand eingreifen. Der Wald muss sich dann in den nächsten Jahrzehnten selbst regenerieren, in dem neue Bäume wachsen. Einen richtigen Wald mit lebenden Bäumen wird meine Generation hier wohl nicht mehr sehen.

Auf dem Brockenplateau

Vom Gipfel aus sind die toten Wälder als graue und rötliche Flächen sehr gut zu sehen.

Abstieg über die alte Bobbahn

Beim Abstieg standen mir an einer Stelle die Tränen in den Augen. Die Wegekreuzung, an der Großmutters Bobbahn – so heißt die wirklich – abzweigte, war im letzten Jahr noch vom Wald versteckt, wenn auch bereits von toten Bäumen überdacht. Nun war es eine riesige Lichtung mit uneingeschränkten Blick zum Himmel.

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