Dashcams sind Kameras, die im Auto die Fahrt als Video aufnehmen. Im Falle eines Unfalls wollen die Nutzer damit ihre Unschuld beweisen. Doch die Kameras sind nicht unumstritten. Auf der Funkausstellung in Berlin wurde nun eine Dashcam vorgestellt, die den Fahrer zusätzlich vor Gefahrensituationen warnen soll. Darüber berichtete ich für den ARD-Hörfunk.
Es sei vorausgeschickt: Der ADAC warnt vor dem Einsatz von Dashcams. Zwar können sie vor Gericht als Beweismittel genutzt werden. Gleichzeitig drohe aber auch in Einzelfällen ein Bußgeld. Hintergrund ist der Datenschutz. Während auf Überwachungskameras vor Gebäuden mit Schildern hingewiesen werden kann, ist das bei Autos, die fahren, nicht ausreichend möglich.
Stefan Zeltner vom britischen Dashcam-Hersteller Nextbase schildert die Lösung, welche seine Firma für den europäischen Markt erstellt hat. Diese stimme mit den Datenschutzrichtlinien überein.
Der Datenschutz hat festgelegt, dass Dashcams nicht dauerhaft aufzeichnen dürfen und die Videos nicht dauerhaft gespeichert werden. Daher gibt es die sogenannte Loopfunktion. Das sind kurze Sequenzen, die angelegt werden, die kontinuierlich überschrieben werden, wenn eben kein Schadensereignis stattfindet.
Stefan Zeltner, Nextbase
Sollte es zu einem Unfall kommen, dann werde das durch einen Erschütterungssensor festgestellt….
… wenn Kräfte auf das Fahrzeug einwirken. Das kann von dem kleinen Bordsteinrempler bis hin zu einem Unfall sein. Der G-Sensor hat dann eben die Aufgabe, das Video zu sichern.
Stefan Zeltner, Nextbase
Die laufende Video-Sequenz der Kamera wird weiter aufgezeichnet und nicht automatisch überschrieben. Sollte es bedingt durch einen Unfall zu einem Stromausfall im Fahrzeug kommen, wird die Kamera über einen Akku weiter mit Strom versorgt.
Auf der Funkausstellung in Berlin präsentierte Nextbase erstmals eine Dashcam, die via Funktelefonnetz auch ihren Besitzer erreicht, wenn das Auto abgestellt ist. Wenn die Nextbase iQ eine Erschütterung im parkenden Auto spürt, so Stefan Zeltner, ..
… dann würde ich eine Benachrichtigung auf mein Smartphone bekommen: „Es ist eine Erschütterung am Fahrzeug festgestellt worden.“ Kann dann entsprechend agieren. Ich habe die Möglichkeit, dann das Video über mein Smartphone zu sichten, unabhängig, an welchem Ort ich mich gerade befinde.
Stefan Zeltner, Nextbase
Die neue Dashcam beobachtet aktiv den Straßenverkehr und kann sogar auf drohende Unfälle hinweisen:
Die Dashcam kann Verkehrsteilnehmer wahrnehmen und kann dann im weiteren Funktionsumfang feststellen: Ist es ein Fahrzeug? Ist es ein Fußgänger? Gibt es eine Aufprallwahrscheinlichkeit, eine Gefahrensituation, auf die ich mich besonders einstellen muss? Muss ich abbremsen? Wie auch immer, da warnt mich eben die Dashcam davor. Das passiert über eingebaute akustische Signale.
Stefan Zeltner, Nextbase
Stefan Zeltner ergänzt, diese intelligente Dashcam werde im nächsten Jahr in Europa angeboten und könne in Autos nachträglich eingebaut werden. Und sie entspräche nach Ansicht von Nexbase den gesetzlichen Anforderungen.