Guatemala – zwischen Korruption und Wahl

Unterwegs auf einer Kaffee-Finca in Antigua de Guatemala
Unterwegs auf einer Kaffee-Finca in Antigua de Guatemala

Heute gibt es einige interessante Wahlen, die eigentlich kaum jemand so richtig beobachtet. Ich möchte einfach mal die Aufmerksamkeit nach Guatemala richten.

Da wird eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident gewählt. Gegen alle Kandidaten laufen oder liefen Prozesse wegen Korruption. Die aussichtreichste Kandidatin – mitte-links im politischen Spektrum – hat sich von ihrem Mann, einem ehemaligen Präsidenten, scheiden lassen, um kandidieren zu dürfen, was für Angehörige ehemaliger Staatsoberhäupter eigentlich ausgeschlossen ist, so aber legal wird. Die Generalstaatsanwältin, die u.a. unter Lebensgefahr den vorletzten Präsidenten und seine Stellvertreterin wegen Korruption hinter Gitter bekommen und als einzige mit der Antikorruptiosorganisation der UN zusammengearbeitet hat sowie überall als „sauber“gilt, Thelma Aldana, darf aus fadenscheinigen Gründen nicht kandidieren. Dahinter steht wahrscheinlich der amtierende Präsident, ehrmaliger Komiker und Fernsehstar, der im Auftrag ultrarechter Militärs handelt. Es klingt wie ein Thriller. Aber es ist Realität.

Es tut mir leid um Guatemala, wo ich selbst zwischen 1994 und 1996 gelebt habe und sehr oft zu Besuch war. Ein wunderschönes Land mit sehr gastfreundlichen Menschen. Trotzdem bin ich froh, in Deutschland leben zu können. Nur sollten auch wir aufpassen, wen und was wir wählen – sonst ist es auch zier mit der schönen Zeit vorbei.

Wer mehr wissen will, dem sei dieser Beitrag der Deutschen Welle empfohlen.