Die Bahn ist auf mehr Service angewiesen, um mehr Fahrgäste zu bekommen. So gab es heute von freundlichen Mitarbeitern Kuchen für die Fahrgäste, denn die Linie RE 1 wird 25. Doch nicht alle Bahnmitarbeiter machen mit.
Eine Sitzreihe hinter mir, irgendwo zwischen Burg und Genthin im RE 1 mit der Nummer 3107 gegen 07:30 Uhr. Fahrkartenkontrolle. Eine junge Frau bittet den Bahnmitarbeiter darum, ihren Namen auf die Fahrkate zu schreiben. Ihre Bahncard sei noch nicht per Post zugestellt worden und deshalb habe sie den vollen Preis bezahlt. Die Vergünstigung durch die Bahncard bekäme sie erstattet, wenn der Kontrolleur es entsprechend vermerken würde, sei ihr gesagt worden. Darauf den Fahrkartenkontrolleur:
„Dir Bahncard behalte ich und ihren Namen muss ich nicht aufschreiben.“
„Aber sie können mir doch die Karte nicht wegnehmen. Da steht doch mein Name drauf.“
„Kann ich. Da steht drauf ‚Eigentum der Deutschen Bahn‘ und die ist ungültig. Deshalb ziehe ich sie jetzt ein.“
„Aber ich habe sie doch gar nicht genutzt. Ich habe sie nur gezeigt, damit sie meinen Namen aufschreiben.“
„Ok. Hier haben Sie ihre Karte und ich schreibe den Namen nicht auf.“
Als der Kontrolleur meine Fahrkarte als nächstes kontrolliert, meine ich zu ihm, dass ich den Umgang mit der jungen Frau sehr unfreundlich fand. Wenn sie die Bahncard behalten könne, warum habe er diese einziehen wollen?
„Sind Sie mein neuer Chef?“
Nein, ich sei nur Kunde und habe lediglich gesagt, was mir nicht gefalle. Während die anderen Mitarbeiter freundlich Kuchen verteilten, würde er mit seinem unfreundlichen Benehmen die Fahrgäste abschrecken. Und dann meine ich zu ihm:
„Versuchen Sie es doch auch mal freundlich…“
„Ok, dann bekomme ich von ihnen jetzt zur Fahrkarte, zusätzlich noch die Bahncard und einen gültigen Ausweis.“
Jetzt also die große Kontrolle. Möglich. Aber in diesem Moment wohl eher reine Schikane. Fahrkarte und Bahncard zeige ich ihm digital auf der Bahn-App. Damit wäre der Ausweis eigentlich unnötig, weil die App Name des Nutzers und des Ticket-Käufers bereits abgeglichen hat. Trotzdem muss ich ihn vorzeigen. Ich frage:
„Wie heißt ihre Abteilung? Service…?“
„Nein.“
„Das merkt man.“
Und dann ergänze ich noch, dass die freundlichen Mitarbeiter Werbung für das Bahnfahren machen, während er Kunden unnötig vergraulen würde. Er geht und wenige Meter weiter beginnt die nächste Diskussion.
Übrigens: Wegen Bauarbeiten auf der Strecke nach Berlin, musste ich von Halle über Magdeburg in die Hauptstadt fahren. Statt einer guten Stunde, bin ich fast drei Stunden unterwegs.