DAB+ ist der neue Standard, der nach und nach UKW ablösen soll. Wie weit ist man dort inzwischen gekommen? Wie viele Programme gibt es? Und wie geht es weiter? Ich sprach für den ARD-Hörfunk mit der innerhalb der ARD zuständigen MDR-Intendantin.
Die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks sitzt in Leipzig einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1888. Zwei Jahre vor dessen Bau wurden in Deutschland erstmals die elektromagnetischen Wellen entdeckt, die die Grundlage für das spätere Radio bilden. Heute managt MDR-Intendantin Karola Wille für die gesamte ARD von hier aus das neue digitale Radio DAB+. Sie ist Vorsitzende der sogenannten Lenkungsgruppe Digitalradio:
Die Lenkungsgruppe Digitalradio haben alle Intendantinnen und Intendanten der ARD und des Deutschlandradios gemeinsam eingerichtet, damit koordiniert die Weiterentwicklung von DAB+ gesteuert wird.
Karola Wille, MDR-Intendantin
Und dieses neue digitale Radioformat läuft gut, sagt Karola Wille:
Wir sind im Wachstumskurs weiterhin unterwegs. Und was man auf alle Fälle festhalten kann: Das der digitale terrestrische Rundfunk aktuell der Radioverbreitungsweg ist, mit dem stärksten Zuwachs in Deutschland. weitesten
Die jüngste MA, Media Analyse, da haben wir gerade die Zahlen gesehen. Das Ergebnis ist dort, dass mittlerweile 14,7 Prozent der Menschen ab 14 Jahre im Hörerkreis sind, das heißt, DAB-Radio hören.
Karola Wille, MDR-Intendantin
Das sei wichtig, denn das neue digitale Radioformat soll auf Dauer UKW ablösen. Denn dieses Format ist in die Jahre gekommen. Das erste UKW-Programm in Deutschland ging kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auf Sender.
UKW ist eine solide Technologie, die aber, wenn Sie so wollen, etwas ausgereizt ist. Sie ist an die technischen Grenzen gekommen. Die gestiegenen Ansprüche der Hörerschaft an Programmauswahl – also, wieviel man dort überhaupt empfangen kann – und auch die Qualität des Empfangs kann man nicht mehr ganz erfüllen.
Karola Wille, MDR-Intendantin
Mittlerweile seien deutschlandweit 260 private und öffentlich-rechtliche Radioprogramme auf DAB+ zu hören. Darunter auch viele Programme, die ausschließlich digital angeboten werden, also einen echten Mehrwehrt böten, sagt Karola Wille.
Jetzt neu sind – neulich auch – „Die Sendung mit der Maus – das Radio“ in Nordrhein-Westfalen, wir haben in Bayern seit langem erfolgreich natürlich die BR-Heimatwelle, Der Mitteldeutsche Rundfunk hat ein Kinderradio aufgelegt: MDR Tweens und die Klassikwelle beim Mitteldeutschen Rundfunk ist auch nur digital empfangbar.
Karola Wille, MDR-Intendantin
Gerade Musikprogramme sollen beim DAB+-Standard besonders gut klingen, sagen die Techniker. Denn die akustische Qualität bei DAB+ ist um einiges besser, als bei UKW. Ab Ende 2020 ist der Einbau der digitalen Technik beim Neuwagen übrigens Pflicht für die Hersteller, so dass die Technik auf der Straße einen großen Schub bekommen wird – und das grenzüberschreitend, wie die innerhalb der ARD für die digitale Radio-Technologie verantwortliche MDR-Intendantin Karola Wille betont:
In 20 europäischen Ländern ist DAB angekommen.
Karola Wille, MDR-Intendantin
Doch auf DAB+ finden sich nicht nur verschiedene Nationen wieder, sondern auch kommerzielle und öffentlich-rechtliche Radiosender. Wie ist der Umgang mit den privaten Mitbewerbern? Darauf kommt ein herzhaftes Lachen der MDR-Intendantin Wille, die als ARD-Vertreterin mit den Privaten verhandelt:
Wir raufen uns zusammen….
Karola Wille, MDR-Intendantin
Karola Wille weist dann darauf hin, dass ab Herbst das digitale Angebot der privaten Radios erweitert wird:
Es kommen neue 16 Programme hinzu. Ich habe gehört, es wird eine bunte Palette sein. Das reicht dann vom Programm für Heimwerker, bis zum Programm für Comedy-Fans. Also nochmal neue und private, kommerzielle Sender kommen hinzu.
Diese Programme werden deutschlandweit zu hören sein, sagt die MDR-Intendantin.
DAB+-Aktionstag der ARD
Der Beitrag lief im Rahmen des DAB+Aktionstages der ARD deutschlandweit. Weitere Informationen dazu gibt es auch im Internet.