Virenfalle SmartHome: Wie sicher sind über das Internet ferngesteuerte Haushaltsgeräte?

MDR INFO, 08.03.13
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Computer, Handy und vielleicht noch der Fernseher. Die sind heute alle mit dem Internet verbunden. Doch was ist mit der Waschmaschine, dem Kühlschrank oder dem Briefkasten an der Haustür? Auf der weltweit größten Computermesse, der CeBIT in Hannover, ging es auch um das sogenannte SmartHome – die Wohnung, das Haus weltweit erreichbar über das Internet.

Steuerung mit einem Tablet.
SmartHome ist ein Begriff, der auf der CeBIT an vielen Messeständen zu lesen ist. Qivicon ist beispielsweise eine Plattform mit einem gemeinsamen Standard für Haushaltsgeräte, die mit dem Internet verbunden werden können. Mit dabei sind beispielsweise Miele, Samsung, EnBW und die Telekom. Holger Knöpke ist Vize-Präsident der Deutschen Telekom und zuständig für den Bereich Connected Home. Klar, dass er vom ferngesteuerten Haushalt schwärmt.

Das fängt heute damit an, dass sie ihre Heizkörper automatisieren können, das heißt, Sie machen ein Fenster auf im Winter und dann wird automatisch die Heiztemperatur heruntergeregelt, das heißt, Sie sparen einen Haufen Geld. Und sie tun natürlich auch etwas Gutes für die Umwelt. Zweites Beispiel ist, wenn Sie nach Hause kommen, drücken Sie nur einen Knopf: Ihr Lieblingssender geht an  – beispielsweise MDR -, das Licht geht an, die Kaffemaschine geht an. Das heißt, Sie kommen nach Hause und fühlen sich gleich ganz wohl.

Sende- und Empfangsstation

Die Möglichkeiten sind ganz vielfältig. Jedes beteiligte Unternehmen kann seinen Haushaltsgeräten selbst bestimmte Abläufe einprogrammieren. Nur die sogenannten Schnittstellen – die Verbindung via Intenet nach außen – sind genormt. Auf einem Tablet-Computer, dem Handy oder sogar auf der Fernsteuerung für den Fernseher laufen die Informationen dann zusammen: damit kann dann eine mobile Schaltzentrale für die Wohnung oder das Haus entstehen. Ältere Menschen oder Behinderte können dann Fenster und Rolläden schließen, Licht an und ausstellen, aber auch via Kamera sehen, wer an der Tür geklingelt hat, und dann per Knopfdruck oder Anklicken die Tür öffnen.  Das alles läuft bereits, erklärt Holger Knöpke:

Für viele unserer Testkunden, die wir haben, ist das heute schon Realität.

Doch genau da beginnt die Unsicherheit. Ein paar Hallen weiter auf dem CeBIT-Ausstellungsgelände macht sich Thorsten Urbanski von der Internetsicherheitsfirma GDATA seine Gedanken.

Ich kann jetzt natürlich nicht zu einem Kühlschrank hingehen und eine Virenschutzlösung, zum Beispiel von GDATA aufspielen, denn dafür gibt es keinen Virenschutz aktuell.

Trotzdem: Auch die Virenjäger sind schon einen Schritt weiter, auch wenn sie offiziell nicht so genau erzählen wollen, woran gearbeitet wird.

Als Hersteller von IT-Security-Lösungen schauen wir natürlich über den Tellerand immer hinaus. Wir schauen: Was sind die Bedrohungen der Zukunft? Da haben wir natürlich auch Szenarien entwickelt, wo es darum geht: Wie kann man derartige Geräte zukünftig absichern?

Doch bis das entwickelt ist, sollte sich jeder beim Planen  eines SmartHomes, eines intelligenten Haushaltes, beim Hersteller absichern, ob dieser seine Geräte auch gegen Gefahren aus dem Internet geschützt hat.

(c) Michael Voß, www.michael-voss.de

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