Trump, die Drohung und die Bibel

Trump vor der St. Johns-Kirche in Washington (Fox News, Screenshot Twitter)

Der Auftritt des US-Präsidenten Donald Trump mit einer Bibel vor einer Kirche, deren Kindergarten während der letzten Unruhen zerstört wurde, zeigt, wie dieser christliche Symbole nutzt, um bei konservativen Gläubigen zu punkten, selbst allerdings Gewalt predigt. Bei den Unruhen und Demonstrationen geht es übrigens um Proteste gegen den Tod eines Schwarzen, während ein Polizist ihm sein Knie auf den Hals presste. Damit sich Trump vor der Kirche mit einer Bibel zeigen konnte, wurde eine Demonstration durch Sicherheitskräfte unterbunden. Rund um das Thema habe ich eine Collage aus Twitter-Mitteilungen und Nachrichten zusammengestellt.

In seiner kurzfristig anberaumten Ansprache kündigte Trump den Einsatz von „Tausenden schwer bewaffneten“ Soldaten und Polizisten in der Hauptstadt Washington an, um „Randale, Plünderungen, Vandalismus, Angriffe und die mutwillige Zerstörung von Besitz zu stoppen“. Der Präsident bezeichnete die Gewaltausbrüche bei den Protesten in Washington als „totale Schande“.

Tageschau.de, 02.06.20

Anders als in den Tagen zuvor gingen die Einsatzkräfte vehement gegen die Demonstranten vor, weil Präsident Trump die 200 Jahre alte St. Johns-Kirche schräg gegenüber vom Weißen Haus besuchen wollte. Der Kindergarten der Gemeinde war bei der Eskalation der Protest vorgestern ausgebrannt. Seitdem ist die Kirche geschlossen und mit Brettern vernagelt. Trump stellte sich mit einer Bibel für die Kamera davor.

Torsten Teichmann, ARD-Studio Washington, 02.06.20  

Das Benutzen der Bibel und sein Auftritt dort vor der Kirchen war ein Missbrauch von heiligen Symbolen. Trump hat sich Gott und die Kirche für seine Zwecke zu eigen gemacht. Seine Worte und seine Handlungen sind gegensätzlich zu den Lehren Jesu.

Bischöfin Mariann Edgar Budde, Diözese Washington