Der S-Bahnhof Leipzig Miltitzer Allee wird derzeit komplett umgebaut. Nur das nördlich Gleis kann am Ostende des Bahnsteigs durch kurze S-Bahnzüge genutzt werden. Der Zugang für die Fahrgäste verläuft über einen provisorischen Weg über das südliche Gleis. Der Fahrgaststeg zur Brücke am Westende ist abgerissen. Dieser Umbau brachte mich auf Ideen für weitere Möglichkeiten in diesem Gebiet, beispielsweise einen Umsteigepunkt zwischen S- und Straßenbahn sowie eine Anbindung der Nachbarstadt Markranstädt.
Die knapp fünf Kilometer lange Strecke vom Bahnhof Leipzig-Leutzsch über die Haltepunkte Grünauer Allee, Allee Center und Karlsruher Straße wurde in den siebziger und achtziger Jahre gebaut, um das Neubaubaugebiet Leipzig-Grünau anzuschließen.
Zusätzlich wurden auch nördlich und südlich jeweils knapp einen Kilometer entfernt parallele Straßenbahnstrecken gebaut. Am damaligen Bahnhof Stuttgarter Allee entstand 1996 eines der größten Einkaufzentren Leipzigs, dass Allee-Center, welches damit einen direkten S-Bahnanschluss hatte.
Fehlende Umsteigemöglichkeit zwischen Straßenbahn und S-Bahn
Doch die Verkehrsplanung hatte gewaltige Fehler. Die Straßenbahnstrecken boten nirgendwo beispielsweise nirgendwo Umsteigemöglichkeiten zur S-Bahn an. Da die Straßenbahnen nach der Wende zu einer Stadtbahnen ausgebaut wurden, nutzten immer weniger Fahrgäste die Straßenbahn. Das führte sogar dazu, dass die S-BahnsStrecke aufgrund von Sparmaßnahmen im Februar 2011 eingestellt wurde. Erst mit der Betriebsaufnahme der Mitteldeutschen S-Bahn am 15. Dezember 2013 fuhren wieder Züge zur Miltitzer Allee.
Ein Umsteigepunktzwischen S-Bahn und Straßenbahn wäre am Allee-Center möglich
Aus meiner Sicht wäre es beispielsweise sinnvoll von der heutigen Straßenbahnhaltestelle Schönauer-/Ratzelstraße einen Abzweig ausfädeln zu lassen, der entlang der Schönauer Straße gen Norden führen würde. Am Allee-Center könnte auf der vorhandenen Straßenbrücke eine direkte Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn und ein Zugang zum Allee-Center erfolgen. An der Lützener Straße wäre dann nach 1,4 km am Einkaufzentrum PEP-Center der Anschluss an die bestehende Straßenbahnsstrecke gegeben. Auf dem Abschnitt könnte beispielsweise die derzeitige Straßenenbahnlinie 2 verkehren, die dann in Grünau-Nord, statt in Grünau-Süd enden würde.
S-Bahn oder Straßenbahn nach Markranstädt?
Und eine weitere Möglichkeit, die Vorteile der S-Bahn zu nutzen, wäre es, die bereits vorhanden Gleise, die als Abstellmöglichkeit genutzt werden, südlich des Bahnhofs Miltitzer Allee um 1,4 km zu verlängern und am Nordende des Kulkwitzer Sees an die bereits vorhandene Bahnstrecke Leipzig – Markranstädt anzubinden. So könnten Markranstädt eine direkte Verbindung an das Netz der Mitteldeutschen S-Bahn, nach Leipzig und auch zum Allee-Center bekommen.
Eine Alternative wäre, die Straßenbahn an der Haltestelle Plovdiver Straße ausfädeln zu lassen und gut 4 km Strecke als Stadtbahn neu entlang der B87 bis nach Markranstädt zu bauen. Dann könnte auch direkt am Kulkwitzer See eine Haltestelle entstehen und das Freizeit- und Naturgebiet wäre besser an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.