Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – kurz BAMF – will besser und effektiver arbeiten. Deshalb hat es Computerprogramme und Geräte entwickelt, die künftig den Mitarbeitern dabei helfen sollen, zu erkennen, woher Flüchtlinge wirklich stammen. Damit sollen deren Angaben überprüft werden, wenn beispielsweise der Pass fehlt. Doch wie schnell werden diese Geräte jetzt auch in Mitteldeutschland eingesetzt? Für MDR Aktuell war ich bei der Präsentation der neuen Technik in Bamberg dabei.
Sachsens Innenminister Markus Ulbig will es genau wissen. Bis ins letzte Detail lässt er sich von den Mitarbeitern des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge die Geräte erklären. Das wohl wichtigste Modul kann aus dem gesprochenen Wort nicht nur die jeweilige Sprache, sondern auch den örtlichen Dialekt heraushören.
Hier haben wir dann Arabisch-Levantinisch. Und der Herr Eza stammt aus Syrien. – So einfach und so präzise. – Genau.
Einfach und präzise – für den sächsischen Innenminister ist beides absolut wichtig. Nur zwei Minuten zuvor hatte ein Ausländer in seiner Muttersprache ein Bild beschrieben, was ihm gezeigt wurde.
Der Computer analysierte in Echtzeit, welche Sprache und welcher regionaler Dialekt dahinter steht. Das Ergebnis erscheint am Ende auf dem Bildschirm. In diesem Fall wird Arabisch-Levantinisch – ein Dialekt aus Syrien – mit einer Wahrscheinlichkeit von 97 Prozent angeben. Markus Ulbig ist von der Schnelligkeit dieser Analyse begeistert:
Der Beauftragte der Bundesregierung für Flüchtlingsmanagement, Frank-Jürgen Weise, ergänzt allerdings, dass weiter Menschen über die Asylverfahren entscheiden und nicht Programme. Weise hatte das Bundesamt für Migration selbst einige Zeit geleitet.Das bedeutet, durch Spracherkennung, durch Bilderkennung, durch Auslesen von Handy-Daten oder durch biometrische Daten werden Verfahren, die heute teilweise bis zu zwei Jahre dauern, innerhalb von zwei Minuten abgeschlossen sein können.
Und sie sollen den Entscheider unterstützen in seiner Beurteilung. Hier gibt es keine Automatik am Ende, dass der Computer sagt: Ja oder nein.
Für Markus Ulbig ist klar: Sachsen braucht die neue Technik. Er fordert deshalb vom BAMF sofortiges Handeln:
So schnell als möglich, denn je eher, desto rechtssicherer werden die Verfahren durchgeführt und auch abgeschlossen sein.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geht allerdings davon aus, dass die Geräte und Programme erst in einigen Monaten bundeweit im Einsatz sein werden.
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