MDR werden Juwelen aus dem Dresdner Kunstraub angeboten

Kripo live
Kripo live

Die MDR-Redaktion „Kripo live“ hat ein Kaufangebot für Juwelen erhalten, die aus dem Grünen Gewölbe in Dresden gestohlen worden sind. Darüber berichtete das MDR Fernsehen am Abend. Für MDR Aktuell fasste ich die Details zusammen.

Den „Kripo live“-Redakteuren lag die E-Mailadresse vor, über die bereits Ende der vergangen Woche einer israelischen Sicherheitsfirma zwei Schmuckstücke aus dem Diebesgut angeboten wurden. Die Journalisten schrieben die E-Mailadresse nun an, erzählt „Kripo live“-Reakteurin Nadja Malak. Innerhalb kurzer Zeit kam eine Antwort zurück, in der es hieß, …

… dass uns ein weiteres Stück, ein drittes Stück aus der Kollektion, die verschwunden ist, angeboten wurde. Da soll es sich um eine Hutschließe handeln. Wir haben dann recherchiert: Es sind auch zwei Hutschließen unter dem Diebesgut und dafür sollten wir mehrere Millionen Euro zahlen.

Nadja Malak, „Kripo live“

In einer nachfolgenden Mail sank die Forderung plötzlich auf eine deutlich geringere Summe, erzählt die Redakteurin der MDR-Sendung „Kripo live“.

Wir sollten dann nur noch etwa ein Zehntel davon zahlen und zum anderen haben sie uns da wieder ein, zwei Stunden später, Koordinaten geschickt, in deren Umkreis die Schmuckstück vergraben sein sollen.

Nadja Malak, „Kripo live“

Diese Informationen seien inzwischen an die Ermittlungsbehörden weitergegeben worden.

Der Verhandlungs-Experte Thorsten Hofmann, ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes, bezweifelt, dass die E-Mail von den mutmaßlichen Tätern des Dresdner Kunstdiebstahles komme. Die Art und Weise, wie verhandelt worden sei, und auch die Formulierungen sprächen nicht für ein professionelles Vorgehen, sagt Hofmann in der Sendung „Kripo live“.

Normalerweise dauern diese Verhandlungen viel länger und ein so schnelles Reduzieren ist nicht der Fall. Wenn man diese Indizien alle zusammenzählt, ist hier eher von einem Trittbrettfahrer auszugehen.

Thorsten Hofmann, Verhandlungs-Experte

Aber auch Trittbrettfahren sei eine Staftat, betonte der ehemalige Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes.