Ein neuer Ausbildungsberuf: Kaufmann und Kauffrau im E-Commerce

Maximilian Kuklok und Maximilian Kroboth, beide Auszubildende zum Kaufmann im E-Commerce (Foto: Händlerbund)
Maximilian Kuklok und Maximilian Kroboth, beide Auszubildende zum Kaufmann im E-Commerce (Foto: Händlerbund)

 

Die Digitalisierung verändert immer mehr im täglichen Leben. Negativ und positiv. Seit gestern gibt es sogar einen neuen Ausbildungsberuf in Deutschland, der speziell auf den Internet-Handel zugeschnitten ist. Für MDR Aktuell war ich bei zwei Azubis am ersten Tag mit dabei.

Beide heißen sie Maximilian und beide gehören sie seit gestern zu den ersten Auszubildenden ihres Berufes in Deutschland überhaupt. Maximilian Kroboth und Maximilian Kuklok wollen in drei Jahren Kaufmann im E-Commerce sein:

Mein Vater, der hat selbst einen Online-Shop und da habe ich dann meine Affinität für Online entdeckt und da bin ich halt zur Bundesagentur für Arbeit gegangen. Und die hat mir dann direkt vorgeschlagen: Hier, es gibt den Ausbildungsberuf Kaufmann im E-Commerce. Und dann dachte ich: Das trifft wie die Faust aufs Auge. Das muss ich machen. —- Ja, ich finde es spannend, etwas Neues mitzuerleben und ausprobieren zu dürfen. Und ja: Finde ich cool.Maximilian Kroboth und Maximilian Kuklok

Ausprobieren können sich die beiden nun im Händlerbund in Leipzig. Dieser vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 70.000 kommerziellen Online-Präsenzen in Deutschland – also von Händlern im Internet. Kein Wunder, dass der Händlerbund sich nicht nur für diesen neuen Ausbildungsberuf eingesetzt hat, sondern auch selbst ausbildet. Pressesprecherin Franziska Ulbricht:

E-Commerce-Manager gibt es ja schon. Der Online-Handel boomt. Und natürlich gibt es Leute, die sich darum kümmern. Jetzt endlich beginnt der Ausbildungsberuf. Wir sind sehr froh, denn es ist echt schwer geeignete Fachkräfte in dem Bereich zu finden.Franziska Ulbricht

Ging es bei den bisherigen kaufmännischen Ausbildungen meist um real existierende Läden, sind das in der neuen Ausbildung Internet-Geschäfte, sogenannte Online-Shops. Und deshalb lernen die Azubis….

…wie Online-Shops aufgebaut werden, wie man wirbt im Online-Shop, wie die Bestellprozesse funktionieren. Also einfach dieser digitale Aspekt, der heute unerlässlich ist, wird ergänzt in diesem Ausbildungsberuf.Franziska Ulbricht

Und die neuen Auszubildenden machen sich schon am ersten Tag Gedanken über die Veränderungen in der digitalen Welt – beispielsweise über das Generationsproblem. Viele ältere Leute seien generell misstrauisch, wenn es um das Internet gehe, meint Maximilian Kuklok:

Natürlich sind jüngere Leute offener, weil: Die wachsen ja mit dem Ganzen auf. Und für die ist es normal. Die gehen in das Internet, gucken sich etwas an, zeigen das den Eltern und dann wird es bestellt.Maximilian Kuklok

Für Maximilian Kroboth, der aus einem Dorf bei Weimar nun nach Leipzig gezogen ist, liegt die Zukunft des Handels aber ganz klar im Internet – und nicht mehr in den Straßengeschäften:

Ich denke, dass sich der stationäre Handel mehr in das Internet verfrachtet und das ich mir auch solche Sachen vorstellen kann, dass die Wocheneinkäufe zum Beispiel via Amazon bestellt werden können und die werden dann einfach geliefert.Maximilian Kroboth

Aus dem Internet direkt in die Wohnung – genau das ist die Idee hinter dem sogenannten E-Commerce, dem elektronischen Handel. Für die jungen Azubis geht es jetzt von der Schule in ein Unternehmen – beim Händlerbund übrigens mit Englisch-Trainer, eigenem Sportbereich und integrierter Naturheilpraxis, wie es weltweit bei vielen Internetunternehmen üblich ist.

Ein Vierteljahr danach

Drei Monate später war ich nochmals in dem Betrieb und sprach mit Maximilian Kuklok und einer Kollegin. Der Beitrag lässt sich hier nachhören und -lesen.

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