Für den Konzernsprecher von Vodafone, Volker Petendorf, ist zunächst eine Sache ganz wichtig.
Ja, es ist alles repariert. Unsere Kunden können wieder in der gewohnten Qualität telefonieren und im Internet surfen.
14.000 Haushalte waren vom Ausfall durch die Brandanschläge in Mitteldeutschland betroffen. Hinzu kamen auch zahlreiche Probleme im Handynetz. Der Grund: Vodafone nutzt Kabelverbindungen, die entlang der Schienen der Deutschen Bahn liegen. Und das hat historische Gründe, wie Volker Petendorf erläutert..
Unsere Festnetztochter Arcor, das war ursprünglich mal eine Gesellschaft der Deutschen Bahn. Die wurde dann von Vodafone übernommen und die Infrastruktur nutzen wir weiter mit und die ist sehr oft an Bahnanlagen gelegen.
Zurück geht alles auf das Jahr 1928. Damals bekam die Deutsche Reichsbahn das Recht, ein eigenes Telefonnetz zu betreiben. Seitdem wurden entlang der Bahnstrecken Telefonverbindungen gelegt. Auch die ersten Autobahnen wurden durch eine Tochterfirma der Bahn gebaut, so dass es auch entlang von Autobahnen Kabelschächte und -verbindungen aus dieser Zeit gibt. Im Zuge von Umstrukturierungen der Bahn wurden Teile privatisiert und gelangten so über Arcor zu Vodafone. Insbesondere die Telefonverbindungen zwischen den Großstädten verlaufen bei Vodafone entlang der Bahntrassen. Ein Teil der Kabel-Verbindungen verblieb aber weiter bei der Bahn: Mit 120.000 Teilnehmeranschlüssen nutzt die Bahn noch heute das größte eigenständige nicht-öffentliche Telekommunikationsnetz in Deutschland. Es läuft meist parallel zu den Vodafone-Kabeln.
Doch eine Frage bleibt: Warum waren neben den Festnetzkunden auch Handynutzer von den Bränden in den Kabelschächten bei der Bahn betroffen? Volker Petendorf von Vodafone:
Zusätzlich aber auch wird der Mobilfunkverkehr über Glasfaser oder Festnetzleitungen geführt und auch da gab es dann Einschränkungen in dem Raum Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Nach der Ermittlungsarbeit der Polizei konnte Vodafone dann gestern ab 14:00 Uhr damit beginnen, die durch die Anschläge beschädigten Kabelverbindungen zu flicken. Ab den Abendstunden lief dann im Fest- und Handynetz alles wieder im Normalbetrieb.