Europas größter Hackerkongress ist zu Ende gegangen. Die rC3 fand fast ausschließlich im Internet statt. Sie war der Corona-Ersatz für den Chaos Communication Congress, der bis 2019 in Leipzig als Präsenzveranstaltung stattfand. Darüber berichtete ich im ARD Hörfunk.
Eher nüchtern, aber doch sehr zufrieden. Das ist die Bilanz von Matthias Marx aus dem Presseteam des Chaos Computer Clubs, dem Veranstalter der rC3:
Die Remote Chaos Experience 2021 war toll. Es gab wieder eine wirklich liebevoll gestaltete 2D-Welt mit allerlei Rätseln und Kunst. Man konnte sich verlaufen und alte Bekannte treffen. So kam dann auch echtes Kongress-Feeling auf.
Matthias Marx, Chaos Computer Club
Diese 2D-Welt hatte bereits im letzten Jahr Premiere. Im Internet konnten die Teilnehmer durch eine digitale Messelandschaft wandern. Interessierte sie ein Stand, konnten sie dort per Mausklick eine Videokonferenz zu den Anbietern aufbauen. Möglich war das allerdings nur für die bezahlenden Besucher der rC3. Für alle dagegen offen war das Hauptprogramm, sagt Matthias Marx:
Im Hauptprogramm gab es 300 Vorträge, Workshops und Konzerte. Dabei wurden über 200 Stunden – etwa 9 Tage – Videomaterial aufgezeichnet. Drumherum ist dann mindestens genauso viel passiert.
Matthias Marx, Chaos Computer Club
Alle Veranstaltungen wurden zeitgleich im Internet übertragen. Per Messenger oder Mail konnten sich Internetnutzer an den anschließenden Diskussionsrunden beteiligen. Die Themen reichten von der IT-Sicherheit hin zu vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Es ging um Überwachungskameras, um die Politik der neuen Bundesregierung, um das automatische Finden von Flüchtlingen via Satellit, um ihnen helfen zu können, bis hin zum gegenseitigen Umgang von Hackern – auf der einen – und Betrieben oder Organisationen auf der anderen Seite. Diese Programminhalte werden nach und nach in einer Mediathek veröffentlicht und sind kostenfrei für alle Internetnutzer erreichbar.
Wird es nun nach Corona weiter ein digitaler Kongress bleiben? Matthias Marx vom Chaos Computer Club spricht aus, was viele denken:
Auch uns fehlen die persönlichen Begegnungen in der echten Welt. Und 2022 wollen wir uns wirklich gerne wieder in Präsenz treffen.
Matthias Marx, Chaos Computer Club
Letztmalig war das 2019 der Fall. Insgesamt 17.000 Besucher kamen auf dem Leipziger Messegelände zusammen.