In einer kleinen Ecke auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin steht ein Stand, der fragt auf Englisch „Warum Teneriffa?“. Es geht nicht um Tourismus. Nein, die spanische Atlantikinsel will deutsche Firmen ansiedeln. Und verspricht dafür einen extrem niedrigen Steuersatz. Dabei geht es nicht nur um große Unternehmen, sondern auch um kleine und mittlere Geschäfte. Für den ARD-Hörfunk berichtete ich.
Andreas Fischer ist in Südamerika geboren. Seine Eltern waren Deutsche, inzwischen wohnt er auf der spanischen Insel Teneriffa, die vor der Küste Marokkos liegt. Auf der Funkausstellung schwärmt er über seine Insel. Und über die vielen Reisziele. Doch dann kommt er zu seiner Hauptaufgabe: Unternehmen auf der Insel ansiedeln. Er vertritt die Organisation „Why Tenerife?“ – übersetzt heißt das „Warum Teneriffa?“ In der Organisation sind unter anderem Inselverwaltung und die örtliche Handelskammer vertreten.
Wir sind nicht nur Tourismus. Wir sind eine Insel, die sehr attraktive Bedingungen anbietet, damit sich Unternehmen niederlasen. Zum Beispiel die sogenannte vier Prozent Körperschaftssteuer.
Andreas Fischer, Why Tenerife?
Vier Prozent sind möglich, weil die Kanarischen Inseln eine Sonderwirtschaftszone der Europäischen Union sind. Als Vergleich: In Deutschland zahlt jede Firma, die eine sogenannte „juristische Person“ ist, 15 Prozent Körperschaftsteuer. Diese Steuererleichterung wurde geschaffen, weil Teneriffa zwar zu Spanien gehört, aber weit weg vor der marokkanischen Küste liegt.
Doch diese Lage sei für bestimmte Unternehmen eigentlich ideal, meint Andreas Fischer. Denn hier befände sich der Schnittpunkt zwischen Afrika, Südamerika und Europa.
Wir haben auch eine Freihandelszone. Und das ist sehr interessant für Unternehmen, die importieren oder exportieren. Und wenn diese Produkte die Europäische Union verlassen – sprich: nach Südamerika oder nach Südafrika – dann bezahlen Sie keine Einfuhr- und keine Ausfuhrzölle.
Andreas Fischer, Why Tenerife?
Teneriffa biete außerdem einen internationalen Hafen und zwei internationale Flughäfen, so dass alle Kontinente über den Luft- und Seeweg erreichbar seien. Ein anderer Bereich möglicher kommerzieller Nutzung der Insel sei die Datenspeicherung, denn es gäbe eine große Server-Farm.
Wir haben einen Super-Computer auf der Insel und das benutzen viele Unternehmen, aber auch viele Forschungsinstitutionen. Man kann dort Server installieren, aber man kann auch die Rechnerleistungen mieten.
Andreas Fischer, Why Tenerife?
Der Wirtschaftsförderer Andreas Fischer stellt auf der Funkausstellung auch die weiteren Förderungsmöglichketen Teneriffas vor.
Und wenn eine Firma interessiert ist, können wir Leistungen anbieten, wie zum Beispiel: Eine Agenda vorbereiten, Termine mit den wichtigsten Institutionen, Termine auch mit möglichen Lieferanten oder Unternehmen, die zusammen partnern möchten. Und wie stellen natürlich zum Beispiel die Logistik, einen Transport zur Verfügung.
Andreas Fischer, Why Tenerife?
Man merkt es dem agilen Spanier an, dass er seine Aufgabe der Wirtschaftsförderung ernst nimmt. Und so weist Anders Fischer später auch darauf hin, dass genug Lager, Büros und auch Bauflächen vorhanden seien.