Küche ist nicht mehr nur Küche. Und Küche ist nicht nur weiß. Das sieht man immer mehr auf der Internationalen Funkausstellung IFA in Berlin. Die Küchenhersteller versuchen, aus diesem Ort der Wohnung ein Lebensgefühl zu machen. Für den ARD-Hörfunk habe ich mich vor Beginn der Funkausstellung bereits bei den Ausstellern umgehört.
Die Küche hört jetzt auf’s Wort. Zumindestens bei Siemens. Roland Hagenbucher, Geschäftsführer der Hausgeräte-Sparte, probiert das vor den versammelten Journalisten aus:
Alexa, sage dem Backofen: „Sesam öffne dich“.
Roland Hagenbucher, Geschäftsführer Siemens-Hausgeräte
Auf das Kommando hin öffnet sich die Fronttür des Backofens. Für Hagenbucher ist das nicht nur eine Spielerei, sondern sehr praxisnah:
Sie kennen sicherlich die Situation: Sie stehen in der Küche, haben vielleicht beide Hände irgendwo im Kuchenteig oder im Pizzateig und möchten dann den Backofen öffnen. Und es ist gerade niemand unterwegs, weil der Herr Gemahl vielleicht gerade bei der Sportschau sitzt und die Bundesliga anschaut.
Roland Hagenbucher, Geschäftsführer Siemens-Hausgeräte
Und genau dort wird künftig die Sprachsteuerung helfen. Das Gerät soll Anfang des nächsten Jahres auf den Markt kommen und zeigt den allgemeinen Trend. Die Küche wird intelligenter und hilft im Alltag mit. Und so hat sich der Hausgerätehersteller eine neue Zielgruppe gesucht: Menschen, die in Metropolen wohnen, aufgeschlossen sind für technisches Neuerungen und auf aktuelle Entwicklungen setzen. Christiane Varga vom zukunfstInstitut, hat diese Zielgruppe im Auftrag von Siemens genauer untersucht und repräsentativ befragt:
Wenn ich hier den Vergleich zwischen der Gesamtbevölkerung und unseren Lifestylern anschauen, dann sehen wir, dass sich die Lifestyler deutlich mehr Lebensqualität vom Leben in der Stadt versprechen. Also 88 Prozent glauben, dass sie ihre Work-Life-Balance in der Stadt besser verwirklichen können.
Christiane Varga, zukunfstInstitut
Trotzdem würden die Menschen das städtische Leben auch als stressig wahrnehmen. Und hier könnte die Technik weiterhelfen. So wollen 31 Prozent der Befragten Hausgeräte, die untereinander Informationen austauschen. Siemens hat das bereits umgesetzt, so gibt es bereits Dunstabzugshauben, die erkennen, was genau auf dem Kochfeld passiert und sich dann bei Bedarf einschalten. Doch Roland Hagenbucher stellt auch eine neue Zusammenarbeit vor, die zwischen Waschmaschine und Trocknern:
Die Waschmaschine sendet über die Sensorik die dazu erforderlichen Daten nämlich welche Textilart wurde gewaschen und mit welcher Umdrehungszahl wurde die Wäsche geschleudert. Diese Informationen bekommt der iQ 800-Trockner und wählt ganz automatisch das passende und optimale Programm aus, so dass man dann auch noch mal besonders Zeit sparen kann.
Roland Hagenbucher, Geschäftsführer Siemens-Hausgeräte
Eine Messe-Halle weiter, eine halbe Stunde später. Hier stellt Miele seine neuen Trends vor. Auch hier ist Bequemlichkeit gefragt, beispielsweise der kabellose Staubsauger, der selbst den Teppich reinigen kann. Markus Miele, geschäftsführender Gesellschafter, ist davon sichtlich begeistert.
Wir haben einen Wechselakku. Damit kann ich bis zu bis 120 Minuten locker saugen. Damit kriegt man also wunderbar auch große Räume sauber. Von daher sind wir jetzt in dieses kabellose Handstaubsauger-Segment eingestiegen.
Markus Miele, geschäftsführender Gesellschafter Miele
Mit 3,7 Kilo ist das Gerät trotz der Akkus noch gut zu tragen. Nicht ganz so bequem ist der Preis: Für die kabellosen Staubsauger zahlt der Kunde mehr als doppelt so viel, wie für herkömmliche Geräte.