IFA 2018: DAB+ als Radio der Zukunft

Die ARD auf der Funkausstellung
Die ARD auf der Funkausstellung
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Digitalradiotag heißt es heute bei der ARD auf der Funkausstellung in Berlin. Dabei dreht sich alles um das neue Radio DAB+. Was sich genau dahinter verbirgt, habe ich für die ARD-Hörfunkprogramme erfragt.

Es gibt viele Geschichten rund um das digitale Radio DAB+. Es soll den uralten UKW-Empfang ablösen, aber die Sender – private und öffentlich-rechtliche – wollen ihre Hörer nicht plötzlich im Stillen sitzen lassen. Deshalb gibt es auch immer wieder Werbung für DAB+. Dabei lassen sich die Vorteile sehr schnell zusammenfassen – findet zumindest Michael Reichert. Er ist beim Bayerischen Rundfunk für das Radio der Zukunft zuständig und hat den Radio-Bereich in der ARD-Halle auf der IFA konzipiert.

DAB+ klingt besser. DAB+ bietet inhaltlich und technisch mehr Programmvielfalt – und das sind eigentlich die Hauptargumente weshalb es sich auf jeden Fall lohnt. Und DAB+ ist absolut zukunftssicher.Michael Reicher, Bayerischer Rundfunk

Doch für digitales Radio sind neue Geräte notwendig, für viele Hörer ein Ärgernis. Das weiß natürlich auch Manfred Schmitz, zuständig für technische Informationen beim Bayerischen Rundfunk. Doch er schwächt ab.

Naja, es gibt auch Möglichkeiten, die alte Stereoanlage zu erweitern. Auch diese Tools, diese Bausteine gibt es dafür.Manfred Schmitz, Bayerischer Rundfunk

Allerdings kommt das digitale Radio in seiner vollen Qualität auch am besten aus den neuen DAB+-Radios und davon sind auf der Funkausstellung genug zu sehen:

Es gibt die in Mono-, es gibt die in Stereo-Ausführung. Es gibt welche mit sehr großem Volumen, um eine besonders guten Klang zu machen. Das ist ganz wichtig für die Klassik-Freunde. Es gibt Geräte für die schnellen Nachrichtenhörer, wo eigentlich nur ein kleiner Lautsprecher drin ist, wo ich mal schnell reinhören kann. Die meisten tragbaren Geräte sind sogar mit einem Akku ausgestattet, so dass ich wirklich acht oder zehn Stunden damit Radiohören kann.Manfred Schmitz, Bayerischer Rundfunk

Während es für zuhause, für Radfahrer und für Fußgänger bereits genug Gerätetypen gibt, hält sich die Autoindustrie bislang eher zurück, stellt Manfred Schmitz vom Bayerischen Rundfunk fest.

Die haben vielleicht ein bisschen die Zeit verschlafen, muss man sagen. Aber ich verstehe natürlich auch, dass die Lager voll sind mit UKW-Geräten. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo die endlich mal leer sind, und jeder Hersteller sich sagt: Na ja, die Kompatibilität zum Beispiel mit der Bluetooth-Übertragung, dass ich gleichzeitig mit dem Handy über dieses Radio arbeiten kann, da ist ein Navi drin. Es ist selbstverständlich, dass das Radio das auch können muss. Und auch die deutsche Autoindustrie hat das erkannt, dass da dringend etwas zu tun ist.Manfred Schmitz, Bayerischer Rundfunk

Und ob das bereits Auswirkungen auf die Nutzung hat, wird sich am Mittag entscheiden, wenn die aktuellen Zahlen auf der Funkhausstellung in Berlin veröffentlich werden.
Für Michael Reichert, der sich mit dem Radio der Zukunft beschäftigt, steht schon jetzt fest:

Wir denken, dass wir den Punkt „of no return“ überschritten haben, weil immer mehr Menschen überzeugt von DAB+ sind.Michael Reicher, Bayerischer Rundfunk

Er sieht keine Umkehrmöglichkeit mehr. Die Geschichte ist geschrieben. DAB+ ist für ihn das Radio der Zukunft.