Ich würde horten – wurde mir bei Rewe vorgeworfen

Mein Einkauf bei Rewe

Genau drei Waren legte ich auf das Einkaufsband im Rewe-Markt in Leipzig-Leutzsch: eine Packung Weintrauben und zwei Packungen Toilettenpapier. Das war ein Stück zuviel. Ich könne nur eine Packung Toilettenpapier mitnehmen.

Ich horte.... eine dritte Ware wurde mir deshalb verwehrt
Ich horte…. eine dritte Ware wurde mir deshalb verwehrt

Während rundherum die Personen ihre Einkaufswagen vollfüllten und für Donnerstagmittag sehr viel einkauften, war ich der Schuldige, obwohl ich nicht einmal einen Einkaufswagen brauchte, weil es so wenig war: Vor allen anderen Kunden wurde ich als der Mensch dargestellt der hortet. Ich solle doch in der Corona-Krise an die älteren Leute denken. Als ich mich dann beschwerte, wurde ich auf das Hausrecht hingewiesen, mir also mit einem Rauswurf gedroht. Zu den zwei Kassiererinnenn war inzwischen ein weiterer Mitarbeiter hinzugekommen, der den derzeit empfohlenen Abstand von einem Meter deutlich nicht einhielt.

Gestern hatte ich mich übrigens in diesem Supermarkt – in dem ich Stammkunde bin – explizit bei den Mitarbeiterinnen für ihre Arbeit bedankt, denn ich weiß, dass das zur Zeit nicht einfach ist.

Wer allerdings so mit den Kunden umgeht, der heizt das Horten unnötigerweise an, statt es zu verhindern. Durch solches Verhalten entsteht der Eindrück, als würden die Supermärkte bereits rationieren. Meine Meinung: Total überzogen, völlig falsch und wenig kundenfreundlich.

Nachtrag

Kurz nachdem ich mich per E-Mail in dem Markt beschwert hatte, rief mich der Inhaber an und erklärte mir die Lage. Durch die Hamsterkäufe der letzten Zeit auch in anderen Märkten würde nicht mehr genug Toilettenpapier geliefert. Die Fahrer der LKW wiederum kämen alle aus Polen und ständen jetzt im Stau an der geschlossenen Grenze. Vorhandene Ware könnte so nicht ausgefahren werden. Er habe heute eine Lieferung bekommen, die aber geringer als normal war. Deshalb müsse man die Lage irgendwie in den Griff bekommen. Ich schilderte ihm meine Eindrücke. Er meinte, er würde heute noch ein Schild anbringen, so dass man bereits vor der Kasse auf die Einschränkungen hingewiesen wird. Ich wiederum bedankte mich für den freundlichen Rückruf.