Sehr oft berichtet MDR INFO darüber, dass irgendwo ganz versteckt wieder die Privatsphäre der Internet-Nutzer eingeschränkt wurde. Ob das bei Facebook ist, wo mitgelesen wird, welche Seiten der Nutzer sonst noch nutzt, oder bei Google, dass überall Informationen über seinen Nutzer sammelt – es ist immer ein Thema. Doch Google geht jetzt einen ganz anderen Weg. Unter „Mein Konto“ sind jetzt ab sofort relevanten Einstellungen zusammengefasst und auffindbar. Ich habe mir das für MDR INFO angesehen und es ausprobiert.
Die Funktion lässt sich zur Zeit sehr schnell finden: Oben rechts in der Ecke macht eine Sprechblase mit einem Link darauf aufmerksam, wo es hingeht. Und die Funktion ist für alle Google-Nutzer erreichbar: Für den ganz normalen, der einfach nur etwas suchen will und dafür die Google-Startseite nutzt. Aber auch für denjenigen, der sich richtig angemeldet hat, mit Passwort und Nutzernamen. Das sind beispielweise diejenigen, die Google als Mailprogramm verwenden.
Zurück zu „Mein Konto“: Auch wer nicht angemeldet ist, kann hier etwas einstellen, wie der Fachmann sagt: „Ausopten“ . Das wiederum bedeutet auf Deutsch ganz schlicht „ausstellen“. Klaas Flechsig von Google Deutschland:
Dort können sie beispielsweise aus personalisierter Werbung ausopten. Oder Sie können dort beispielsweise die Personalisierung ihres Suchverlaufes ausstellen. Dazu brauchen Sie kein Konto. Das können Sie jetzt in diesem Tool ganz einfach und übersichtlich machen und das war früher nie auf einer einzigen Seite unsern Nutzern präsentiert worden.
Selbst ohne Anmeldung nutzt Google sogenannte Cookies – kleine Text- und Zahlenschnipsel, die auf der Festplatte des Computer gespeichert werden – um den Computernutzer zu beobachten. Anhand der besuchten Seiten lassen sich so die Interessen des Nutzers erkennen und die Werbung darauf abzustimmen. Das lässt sich über die Funktion „Einstellung für Werbung“ und über die Option „Deaktivierung“ ausstellen. Ganz einfach. Danach wird zwar noch Werbung eingeblendet, aber der Nutzer nicht mehr verfolgt.
Doch Google ist mehr als eine Suchmaschine. Es gibt das Video-Portal Youtube, ein E-Mailsystem, einen Kalender, Platz, um Dokumente abzuspeichern, das Handy-Betriebssystem Android und viel mehr. Diese Angebote lassen sich meist nur sinnvoll anwenden, wenn der Nutzer bei Google angemeldet ist. Und gerade über Android sind in Deutschland über 70 Prozent aller Smartphone-Besitzer mit Google verbunden. Klaas Flechsig:
Wenn Sie ein Android-Smartphone haben, dann haben Sie auch ein Google-Konto. Und dann werden auch die Informationen, die in ihrem Android-Gerät erfasst werden, mit ihrem Konto verknüpft.
Deshalb empfiehlt sich fast für jeden Internetnutzer einfach einmal den „Privatsphärencheck“ bei Google auszuprobieren.
Wir bieten in „Mein Konto“ einen Privatsphärencheck an, d.h., dass Sie dort wirklich Schritt für Schritt in eine Anleitung, alle die Privatsphärenoptionen, die für ihr Konto relevant sind, durchgehen können und schauen können, was für Informationen Sie mit Google oder auch mit anderen Nutzern teilen möchten und welche nicht.
Zunächst erfährt man sofort, worauf Google Zugriff hat. Was sieht man von mir bei Google+? Ist meine Telefonnummer auffindbar? Was teile ich beim Videoportal Youtube mit anderen? Standortverlauf, Suchverlauf, Video-Wiedergabe und die Werbung – das sind nur einige der Stichwörter, auf die man hier aufmerksam gemacht wird. Das Praktische daran: Man kann die Einstellungen sofort ändern – und es funktioniert auch.