Firma aus Teutschenthal macht WhatsApp Konkurrenz

MDR INFO, 14.03.14
–>

Die Firma Diggittrade aus Sachsen-Anhalt war auf der CeBIT mit ihrem relativ kleinen Stand soetwas wie der Geheimtipp. Zahlreiche Fernseh- und Radio-Sender sowie Zeitungen schauten hier vorbei. Der Grund: Hier gibt es offenbar eine echte Alternative zum umstrittenen Mitteilungsdienst WhatsApp. Und das aus Deutschland. Ich habe die Firma auf der CeBIT besucht.

André Gimbut aus Teutschenthal bei Halle weiß, wie er Leute von seinem Fachwissen überzeugen kann.

Ich bin 23 Jahre. Meine ersten Erfahrungen mit dem Computer habe ich im Alter von zwei Jahren getätigt.

Er ist Entwicklungschef bei Diggittrade, eine 16 Mann-Firma, die auf der CeBIT zur richtigen Zeit mit dem richtigen Produkt antrat. Und so gab es viele Anfragen. Mit der App Chiffry hat André Gimbut etwas entwickelt, was sich viele Handy-Nutzer derzeit wünschen.

Das Einmalige an unserer App ist, dass wir einen sichereren Messenger entwickelt haben, mit dem man alle gewohnten Funktionen seines bisherigen Messengers verwenden kann. Zusätzlich noch abhörsicheres Telefonieren. Und: Die komplette Kommunikation ist immer vollständig von mir bis zu meinem Empfänger verschlüsselt.

Bedienung wie bei anderen Messengern

Die App unterscheidet sich vom Aufbau des Messengers her kaum von der Konkurrenz, wie beispielsweise von WhatsApp. Man sucht aus einer Liste die Person heraus, der man eine Mitteilung schicken möchte, schreibt dann den Text und nach dem Verschicken erscheint der Dialog in Sprechblasen. Doch im Hintergrund, ohne dass das besonderes eingestellt werden muss, wird der Text sofort verschlüsselt. Und klar: Beim Empfänger wird der Text dann auch sofort wieder entschlüsselt, so dass dieser ebenfalls nichts anderes tun muss, als die Information zu lesen.

Einzige Bedingung:

Damit man sicher kommunizieren kann, brauchen immer beide Chiffry. Das kann man am einfachsten machen, in dem man seinem Kontakteilnehmer sagt: „Bitte lade dir doch Chiffry herunter, damit wir nun endlich sicher kommunizieren können.“

Das klingt wie Werbung. Doch die App gibt es gratis, zunächst für androidfähige Handys, später auch für das iPhone. Verdienen will man an Zusatzfunktionen, wie beispielsweise dem Verschicken von Dokumenten.

Auch Telefonate werden verschlüsselt

Gratis ist übrigens auch das verschlüsselte Telefonieren.

Das Telefonat wird über sogenanntes Voice-over-IP geführt. Und hier haben wir bereits auf der untersten Schicht angefangen zu verschlüsseln. Und diese Verschlüsselung erfolgt komplett in Echtzeit. Das heißt, das, was ich spreche, wird extrem schnell in wenigen Millisekunden verschlüsselt und dann sofort weitergesendet, so dass man auch beim normalen Sprechen keine Verzögerung hat.

André Gimbut weist auch darauf hin, dass seine Firma eigene Server nutzt, die nur sie kontrolliert, und die sich in Deutschland befinden. Um allerdings von der sicheren Infrastruktur zu profitieren, wurde der Aufstellplatz in einer schon vorhandenen Serverfarm angemietet. Für Experten ist das eine echte Alternative zu WhatsApp, die sogar noch mehr kann und die es kostenfrei gibt.

(c) Michael Voß, www.michael-voss.de

Schreibe einen Kommentar