MDR INFO, 04.09.12
Ein sprechendes Auto – das kennt man aus Science Fiction-Filmen oder Comics. Doch auf der Internationalen Funkausstellung ist es bereits Realität. Sync heißt das sprechende System und entstand in einer Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Ford. Beide Firmen präsentierten es erstmals in Berlin. Thomas Michel ist der Mann, der das Auto zum Sprechen bekommt.
Plong – USB. Ein Kommando bitte. – Plong – Künstler „The Beatles“ abspielen. – Plong – Es läuft der Künstler „The Beatles“ – Musik…..
Es ist derzeit die simple Version, die in diesem Vorführwagen eingebaut ist. Doch bis zum nächsten Jahr soll das System komplett sein.
Wir haben noch eine erweiterte Version von Sync, die mit dem Focus Electric kommen wird. Und dort kann ich auch meine Klimaanlage, meine Navigation, Radio und CD steuern.
Auf Englisch ist die erweiterte Version von Sync schon vorführbar. Deutsch und die anderen europäischen Sprachen muss es bis 2013 allerdings noch lernen. Beim Vorführen wird eine äußerst realitätsnahe Geschichte durchgespielt: Thomas Michel spricht am Messestand Sync darauf an, dass er Hunger habe. Das Gerät sucht daraufhin Restaurants für ihn aus.
Plong – Please say a command. – I am hungry – Plong – And where would you like to be served? Nearby or in the city?
Sync will sogar wissen, ob man in der Nähe oder in der Innenstadt Essen möchte. Und anschließend stellt Sync mehrere Restaurants zur Auswahl.
Nearby. – Plong – Say a line number – Two
Und danach führt das Navigationsgerät den Fahrer zum Restaurant.
Sync unterscheidet sich rein optisch nicht von einem normalen Autoradio oder Navigationsgerät. Auch preislich soll es, wenn es nicht zur Grundausrüstung gehört, nicht mehr, als normale Navigationsgeräte kosten. Und wer jetzt Angst bekommt, dass er nicht weiß, wie er künftig mit seinem Auto sprechen soll: Auch hier hilft Sync weiter, erzählt Thomas Michel:
Also, wenn ich jetzt zum Beispiel einen Telefonanruf machen möchte und ich weiß nicht, wie es geht, sage ich halt: Telefon – Hilfe. Und das System erklärt mir die Schritte, die notwendig sind, um einen Anruf zu machen.
All das dient nicht der Spielerei, sondern soll dem Fahrer ermöglichen, nebenbei Dinge zu tun, die sonst vom Autofahren ablenken.