Kay Senius ist Chef aller Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Weniger Mitarbeiter im eigenen Haus sind für ihn kein Problem. Im Gegenteil:
Was jedes Unternehmen zur Verzweiflung treiben würde, ist für ihn eine gute deutschlandweite Leistung der Bundesagentur für Arbeit.
Ich denke, keiner hätte Verständnis dafür, wenn wir als größte bundesdeutsche Behörde letztendlich aus einer Selbsterhaltung heraus unsere Strukturen vorhalten, die Gott sei Dank in der Umfassenheit nicht mehr gebraucht werden.
Weniger Arbeitslose, das seien auch weniger Mitarbeiter in den Arbeitsagenturen. Für Sachsen-Anhalt und Thüringen heißt das konkret…
… das wir von den gegenwärtig knapp 4.000 Stellen bis Ende 2019 knapp 700 verlieren werden.
Ähnlich sieht es bei den Arbeitsagenturen in Sachsen aus. Frank Vollgold ist Pressesprecher in Chemnitz:
Bis 2020 werden in Sachsen 600 Stellen abgebaut.
Ganz wichtig ist ihm allerdings, dass es keinen Qualitätsverlust gibt.
Wir werden die Menschen auch künftig unterstützen. Und auf die Agenturen und JobCenter kann man sich verlassen. Und die Mitarbeiter tun eigentlich alles dafür, dass Menschen und Arbeit zusammenkommen.
Frank Vollgold versichert, dass es in Sachsen keine Entlassungen bei den Arbeitsagenturen geben wird. Freiwerdende Stellen würden nur nicht wiederbesetzt.
Kay Senius in Halle betont, dass die Bundesagentur für Arbeit den Firmen immer gesagt habe, Entlassung von Personal sei nur eine Möglichkeit, um einen Stellenabbau durchzuführen.
Wir wollen es als Behörde, die für den Arbeitsmarkt zuständig ist, natürlich dann im eigenen Haus besser machen.
Und deshalb werde es auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt keine Kündigungen von Mitarbeitern und ebenfalls keine Schließungen von Arbeitsagenturen geben. Freiwerdende Stellen bleiben unbesetzt. Kay Senius nocheinmal zum Stelleabbau:
Bis Ende des Jahres 2016 die ersten 280 Stellen und den Rest von knapp 480 Stellen dann bis Ende 2019 – ohne das ein Mitarbeiter entlassen wird, ohne der Kunde davon etwas mitbekommen wird.
Die Arbeitsagenturen wollen künftig allerdings mehr über das Internet und über das Telefon mit den Arbeitslosen zusammenarbeiten.