Alternativen zu Whats App

MDR INFO, 21.02.14
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–> Gespräch vom Vortag zum WhatsApp-Einkauf von Facebook

Facebook hat den Dienst Whats App aufgekauft. Viele Nutzer, die bislangen bei Whats App waren, fürchten jetzt um die Datensicherheit. Was sind nun die Alternativen zu WhatsApp?

Vorab nur so viel: Auch der recht simple Dienst WhatsApp ist keineswegs so sicher, wie jetzt von vielen behauptet, und musste hier und da bereits Sicherheitslücken feststellen. Außerdem hat Whats App Zugriff auf die Fotos und das Adressbuch des Handys.

Wer trotzdem oder gerade deshalb eine Alternative zu WhatsApp sucht, der muss genau wissen, was er wirklich möchte.

Sollen nur Textnachrichten versendet werden oder auch Bilder? Sollen Unterhaltungen geführt werden, die man auch auf der Straße führen würde, oder sollen vertrauliche Informationen verschickt werden? Schreibt man nur bestimmte Personen an oder will man möglichst viele unterschiedliche Empfänger erreichen?

Vertrauliche Inhalte sollte man grundsätzlich persönlich vorbeibringen und möglichst nie per Internet oder Handy verschicken. Wenn das nicht geht,  dann muss eine End-zu-End-Verschlüsselung bestehen, die die Informationen direkt auf dem Handy verschlüsselt.
Was also sind die Alternative?

TextSecure – ein Schweizer Anbieter, der nur für Android-fähige Handys nutzbar ist. Hier werden die Nachrichten allerdings vollständige verschlüsselt. Voraussetzung: Absender und Empfänger müssen beide dieselbe App haben – aber das gilt für alle anderen Apps zum Verschicken von Nachrichten. Bei TextSecure soll es außerdem Probleme beim Senden von Bildern geben.

Threema – stammt ebenfalls aus der Schweiz: Hiermit lassen sich Nachrichten und Bilder verschicken. Auch Gruppen-Chats sind möglich.  Threema bietet ebenfalls eine End-zu-End-Verschlüsselung. Threema veröffentlich allerdings seinen Quellcode nicht, so dass nicht zweifelsfrei feststeht, ob die App eine Hintertür hat.

Surespot ist eine weitere Alternative, die ebenfalls eine End-zu-End-Verschlüsselung hat. Der Quellcode ist überprüfbar. Ebenso sieht es bei der App Telegram aus.

Joyn ist ein Standard, den inzwischen in Deutschland Vodafone und die Telekom ihren Kunden anbieten. Hiermit lassen sich ebenfalls Texte und Fotos verschicken. Allerdings ist der Dienst offiziell noch in der Erprobung und nicht weit verbreitet. Joyn soll sicherer sein als WhatsApp, hab aber keine End-zu-End-Verschlüsselung.

Wer hauptsächlich Textnachrichten verschickt, deren Inhalt nicht vertraulich ist, der ist mit einer ganz normalen SMS am besten dran. Das ist zwar inzwischen unmodern, hat aber den gewaltigen Vorteil, dass man alle Handynutzer anschreiben kann.  Denn für den Empfang oder für das Abschicken muss man keine besonderen Programme installieren. Wer viele SMS verschickt, sollte sich eine Flatrate zulegen, die aber meistens sowieso schon im genutzten Paket der Anbieter inklusive ist.

(c) Michael Voß, www.michael-voss.de

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