Marco Preuss sucht täglich Sicherheitslücken. Er ist Leiter des europäischen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab. Für ihn ist die stetige Vernetzung zuhause, aber auch auf der Straße und in Firmen ein großes Sicherheitsproblem.
Die Hersteller sehen das in ihrem jeweiligen Umfeld ganz anders. Hendrik Kluge ist beispielsweise bei Samsung für den SmartHome-Bereich zuständig. Sein wichtigstes Argument: Man habe mit Sicherheitslösungen gute Erfahrungen, weil man für den Geschäftskundenbereich und für prominente Kunden schon spezielle Sicherheitslösungen erreicht habe.
Smart Things ist bei Samsung der Name für die Vernetzung von Haushaltsgeräten unterschiedlicher Anbieter.
Für den Kunden ist das zunächst gut, weil er damit auch Geräte von der Konkurrenz in das eigene Netz einbinden kann, die bereits vorhanden sind oder die der Kunde einfach besser findet. Doch auf die Sicherheitsstandards dieser Geräte hat Samsung keinen Einfluss.
Tim Friedrichs, vom Computersicherheitsunternehmen Bitdefender warnt vor so einer Situation:
Deshalb hat Bitdefender ein Gerät erfunden, welches zwischen allen Teilen des Heimnetzwerkes sitzt und diese auf mögliche Sicherheitslücken untersucht. Notfalls könne sogar die Verbindung in das Internet gekappt werden. Die sogenannte Bitdefender-Box wird direkt an den Router angeschlossen. Das Gerät hat damit eine Schleusenfunktion.
Eine praktische Sache, die ähnlich auch von Conrad Electronic angeboten wird. Doch für Marco Preuss von Kaspersky Lab reicht das alles noch nicht. Er drängt weiter auf mehr Standards bei der Vernetzung von Geräten.
Also über Gesetze, die Standards vorschreiben. Eine ungewöhnliche Forderung für Netzexperten, die zeigt, wie ernst das Problem wirklich ist.