MDR INFO (22.10.12)
Zweimal wöchentlich senden wir in unserer Serie „Hörer machen Programm“ Beiträge zu Themen, die uns von Hörern vorgeschlagen wurden. Heute hat Peter Held aus Leipzig eine Frage:
An wen kann ich mich wenden, wenn ich im Internet das Problem habe, mit einer Anschuldigung oder einer E-Mail konfrontiert zu sein, die mich beschuldigt oder von mir etwas fordert, von dem ich vermute, dass es möglicherweise sogar kriminell ist oder zumindest stark belästigt?
Ich ging dieser Frage beim Landeskriminalamt in Sachsen nach.
Die Antwort ist ganz einfach: Man kann sich an jede Polizeidienststelle wenden, wenn man sich aus dem Internet heraus bedroht fühlt.
Doch oft ist es schon zu spät, nämlich dann, wenn sich hinter der Mail ein Schadprogramm versteckt. Viele dieser E-Mails haben irgendeinen Text, dessen Inhalt aber gar nicht so wichtig ist, sondern nur die Datei im Anhang, in der nämlich die Schadprogramme stecken.
Deshalb hat Annett Münster vom Landeskriminalamt Sachsen schon vorab ein paar Tipp.
Also, in so einem Fall, wie bei dieser E-Mail, ist natürlich, wie bei allen E-Mails, deren Absender man nicht kennt, immer Vorsicht geboten. Das heißt, man sollte immer prüfen, ist die E-Mail wirklich von jemanden, mit dem ich in Kontakt stehe oder nicht. Wenn es nicht der Fall ist, dann sollte man diese Sachen am besten sofort löschen.
Wichtig: Niemals eine Datei öffnen, wenn man den Absender nicht kennt.
Internetspezialisten weisen immer wieder daraufhin, dass jeder Internetfähige Rechner ein gutes Programm zu Virenabwehr braucht. Diese Programme suchen auch den E-Mailverkehr durch. Gute Alternativen, um unerwünschten Mails aus dem Weg zu gehen, bieten auch Dienstleister wie GMX, Yahoo, Google mit G-Mail oder andere. Hier bekommt man kostenfrei ein Postfach, welches automatisch die aktuellsten Spamfilter eingebaut hat und damit diese Mails gar nicht erst auf den Bildschirm bringt.
Und ganz wichtig: Immer die aktuelles Version der Software auf dem Rechner haben. Denn auch das kann Angriffe aus dem Internet verhindern.
Doch die Polizei hilft auch weiter, wenn es trotzdem danebengegangen ist – eine schadhafte E-Mail vielleicht geöffnet wurde. Annett Münster:
Kommt es nun dazu, dass man das dennoch öffnet oder vielleicht sogar der Computer dadurch einen Schaden davonträgt, ist der Weg zur Polizei natürlich jederzeit offen. Und die Kollegen auch in den Revieren können dann dementsprechend weitere Auskünfte vermitteln, so dass sich der Bürger dann auch an richtiger Stelle und auch richtig beraten fühlt.
Wer nicht gleich auf die Wache möchte, der kann im Internet nachforschen. Die Seite www.polizei-beratung.de bietet zahlreiche Tipps. Alleine das Suchwort „E-Mail“ führt zu 52 Artikeln.
Für schwere Fälle der Internetkriminalität gib es auch Spezialstellen. In Sachsen-Anhalt beispielsweise ist im Juni im dortigen Landeskriminalamt das Cybercrime Competence Center eröffnet worden. Polizisten arbeiten hier direkt mit Wissenschaftlern zusammen, um Verbrechen im Internet aufzudecken und den örtlichen Polizeirevieren Fachinformationen zu bieten.