Die Schwachstelle und das Vorgehen der Hacker sei eine völlig neue Dimension eines Cyberangriffs, heißt es in der Untersuchung von Eset. Thomas Uhlemann aus der Deutschland-Zentrale in Jena erklärt MDR Aktuell:
Thomas Uhlemann, Eset
„Nach außen bringen“ heißt: Es können alle vorhandenen Information, die auf dem betroffenen Rechner liegen, unbemerkt weitergegeben werden: Passwörter, vertrauliche Dokumente, Fotos oder Videos. Es können aber auch weitere Schadprogramme oder Dateien von außen auf den Computer geladen werden. Der Computer ist dann mit einem gekaperten Flugzeug vergleichbar. Anfällig dafür sind insbesondere Notebooks mit Windows, die seit 2006 bis vor wenigen Wochen eingekauft wurden. Dabei gibt es kaum Ausnahmen.
Thomas Uhlemann, Eset
Bei realen Angriffen wurde eine Besonderheit der Sicherheitslücke ausgenutzt, nämlich, dass selbst das vollständige Löschen der Festplatte oder anderer Speichermedien das Problem nicht beseitigen kann. IT-Experte Thomas Uhlemann erklärt:
Thomas Uhlemann, Eset
Auf diesem Mainboard sind alle Informationen gespeichert, die der Computer braucht, um starten zu können. Es ist so wie eine Anleitung. So erfährt der Computer bei jedem Start, wo das aktuelle Betriebssystem abgespeichert ist. Wer diese grundlegenden Informationen verändert, kann dem Computer alle möglichen Befehle geben. Wenn der Rechner einmal verseucht ist, sei die Rettung nur noch schwer möglich, erklärt Thomas Uhlemann.
Thomas Uhlemann, Eset
So kann es dann passieren, dass nicht das Windows-Betriebssystem gestartet wird, sondern stattdessen eine andere Software geladen wird, die all das macht, was die Angreifer vorgeben. Für Thomas Uhlemann gibt es nur eine sinnvolle Lösung:
Thomas Uhlemann, Eset
Zunächst muss man so ein Mainboard erst finden, denn die gibt es nicht in jedem Computerladen. Und dann muss es noch in den betroffene Gerät hinein passen. Schwierig, da diese bekannterweise immer schmaler und leichter werden.
Thomas Uhlemann erzählt, die Sicherheitslücke werde bereits ausgenutzt. Es gehe…
Thomas Uhlemann, Eset
Die Experten von Eset verdächtigen dahinter die Hacker-Gruppe APT28, die auch für den Angriff auf das Netz der Bundesregierung verantwortlich gemacht wird.Genauere Details möchte Thomas Uhlemann nicht nennen. Der deutsche Verfassungsschutz vermutet hinter APT28 schon seit längerem den russischen Staat. Beweise dafür gibt es allerdings bislang nicht.