Haben Sie schon einen dieser kleine Roboter, der automatisch ihre Wohnung oder ihr Haus saugt? Nein? Laut einer aktuellen Studie des Digitalverbandes Bitcom planen in diesem Jahr 15 Prozent aller Haushalte, sich so einen Saugroboter anzuschaffen. Doch die Geräte saugen noch viel mehr, als nur Staub, nämlich Daten. Für MDR Aktuell habe ich mich auf einer Teststrecke umgehört.
Sie sind ein wenig lautstark, irgendwie niedlich, sehr hilfsbereit und einfach nur praktisch: die Saugroboter.
Um das Saugen durchführen zu können, müssen sie natürlich schon intern eine Karte der Wohnung erstellen, die sie halt durch verschiedene Sensoren erfassen. Kameras, Infrarot zum Beispiel, Schallsensoren haben wir hier gesehen. Das zeichnet natürlich ein ziemlich genaues Bild der Wohnung. Würde dann theoretisch auch mitbekommen, wenn Türen und Fester geöffnet sind, die bis zum Boden reichen.
Eric Clausing, AV-Test
Eric Clausing schaut trotzdem ein wenig skeptisch auf die kleinen rollenden Staubsauger, die in seinem Magdeburger Büro unterwegs sind. Clausing hat für die Firma AV-Test einige der Premium-Saugroboter untersucht – mit erstaunlichen Ergebnissen.
Um das Saugen durchführen zu können, müssen sie natürlich schon intern eine Karte der Wohnung erstellen, die sie halt durch verschiedene Sensoren erfassen. Kameras, Infrarot zum Beispiel, Schallsensoren haben wir hier gesehen. Das zeichnet natürlich ein ziemlich genaues Bild der Wohnung. Würde dann theoretisch auch mitbekommen, wenn Türen und Fester geöffnet sind, die bis zum Boden reichen.
Eric Clausing, AV-Test
Die Daten lassen sich als genaues Bild der Wohnung visualisieren: Wo stehen welche Möbel? Welche Zimmer gibt es? Wie groß ist die Wohnung? Diese Daten werden nicht etwa intern auf einem Speicher in dem Saugroboter abgelegt, sondern im Internet in sogenannten Cloud-Lösungen. Doch ist das tatsächlich notwendig? Reicht nicht die Speicherung direkt auf dem Gerät?
Das könnte natürlich praktisch komplett als Insellösung umgesetzt werden. Eigentlich spricht nichts dagegen, dass der Roboter auch ohne Internetfunktionalität die Aufgabe erfüllt, die er eigentlich erfüllen soll.
Eric Clausing, AV-Test
Sobald der kleine Staubsager zu wenig Energie hat, fährt er selbstständig zur Ladestation. Tatsächlich entscheidet der Roboter viele Dinge selbst, ohne den Kontakt zum Internet aufzunehmen. Die Verbindung ins Internet hat offensichtlich noch eine ganz andere Funktion: In den Datenschutzbestimmungen einiger Geräte steht, dass die Informationen an Dritte weitergegeben werden, sagt Eric Clausing von AV-Test. Und es sei auch deutlich, weshalb. So sei zu lesen, dass ….
… die Daten, die dort gesammelt werden zu Werbezwecken, zu Profilerstellungen zum Beispiel verwendet werden. Ein Hersteller ist jetzt auch eine Kooperation mit Google eingegangen, d.h. die Daten werden wahrscheinlich auch dahin wandern.
Eric Clausing, AV-Test
Google sei bekannt dafür Daten möglichst komplett zu sammeln, erklärt Eric Clausing. Da die Saugroboter der Premiumklasse alle über das Smartphone gesteuert werden, könnte Google sogar genau den Standort der Wohnung feststellen eventuell sogar direkt den Nutzer identifizieren. Anhand der Wohnungsgröße und der Möbel können Experten auch Rückschlüsse auf die finanzielle Situation und auf die Bedürfnisse der Eigentümer ziehen. Deshalb empfiehlt der Tester dringend, sich vor dem Kauf eines Roboters die jeweiligen Datenschutzbestimmungen genau durchzulesen.