Eingang zum Schutzraum am Blockplatz (Foto: Michael Voß) |
Total unauffällig ist dieses Gebäude in Berlin. Es sieht aus wie ein Trafohäuschen oder wie ein Kiosk. 50 Meter weiter südlich steht ein exaktes Abbild. Aus beiden Gebäuden geht es auf jeweils zwei Treppen hinunter in den Bunker am Berliner Blochplatz. Ich darf die Treppen heute nutzen. Es ist ein interessanter, aber total erschreckender Spaziergang in die Berliner Unterwelt.
Zwischen der Straße und dem darunter liegenden U-Bahntunnel entstand vor dem Zweiten Weltkrieg ein Bunker. Von diesem Bunker gelange ich über eine unauffällige Tür in die U-Bahn Station Gesundbrunnen. Von dort geht es mit der U8 eine Station weiter in die Pankstraße.
Bunker in der Pankstraße
Gänge im Bunker in der U-Bahnstation Pankstraße (Foto: Michael Voß) |
Dort befindet sich ein weiterer Bunker, der Ende der 1977 erbaut wurde. Viel moderner, aber ebenso bedrückend wie die erste Anlage. Hier sollen im Ernstfall über 3.000 Menschen leben. Genutzt wird der gesamte Bahnhofsbereich – von der Schalterhalle an abwärts. Außerdem gibt es zahlreiche Räume und Gänge im nichtöffentlichen Bereich. Die Menschen, die hier Schutz suchen, können entweder in vierstöckigen Betten schlafen oder in im U-Bahnhof in bereitgestellten Zügen sitzen. Alles ist ein sehr ausgeklügeltes System. Doch bei mir bleibt ein sehr beklemmender Eindruck. Wie wäre es gewesen, hierin einer der wenigen Überlebenden zu sein, trotzdem die Oberfläche aber zunächst einmal nicht mehr aufsuchen zu können?
Die Anlagen sind inzwischen außer Betrieb und werden durch den Verein Berliner Unterwelten e.V. erhalten.