Mobile Lagepläne sorgen auch in Gebäuden für Orientierung

MDR INFO, 30.03.13
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Google kennt fast jeder. Google Maps kennen viele – das weltweite digitale Landkartensystem. Doch was haben Google und die Höfe am Brühl in Leipzig, der KaufPark in Dresden, die Zwickau Arcaden und das Paunsdorf Center in Leipzig mit Google Maps zu tun?

Höfe am Brühl (Foto: Michael Voß)

Wer in Leipzig die Höfe am Brühl betritt, steht nicht nur im neuesten Einkaufscentrum der Stadt – nein, er kann sich auch mit seinem Smartphone orientieren. Wo ist ein Schuhgeschäft? Wo ist die nächste Toilette? Wie komme ich zum nächsten Supermarkt? Und zur Not: Wo ist der nächste Ausgang?

Möglich macht das eine besondere Version von Google Maps. Denn das bisherige System arbeitet nur außerhalb von Gebäuden und orientiert sich mittels GPS an Satelliten.

Lena Wagner von Google Deutschland.

Wie Sie richtig sagen, haben wir Google Maps für Außen entwickelt. Aber Google Maps hörte dann auf, wenn man ein Gebäude betrat. Und das haben wir mit Indoor Maps sozusagen gelöst.

Indoor-Maps

Indoor Maps bietet auf dem Handy oder dem Tablet-Computer einen detaillierten Lageplan der drei Ebenen des Leipziger Einkaufzentrums. Und dort, wo man steht, ist ein blauer Punkt zu sehen oder, wenn man angemeldet ist, das eigene Foto. Man kann auch seine Familie oder Freunde finden, wenn diese ebenfalls angemeldet sind. Denn dann erscheint jeweils ein Foto an der Stelle des Lageplans, wo sich der Gesuchte befindet.

Möglich macht diesen Service das Ausnutzen mehrerer Techniken.

Also, dass ist eine Kombination aus GPS und WiFi. Also, es gibt ja viele gerade öffentliche Gebäude, die beispielsweise WiFi-Hotspots haben, also W-LAN-Hotspots.

Für die grobe Orientierung sorgt also das GPS-System. Im Gebäude wiederum weiß Google, wo die Sender für die Übertragung des drahtlosen Internets stehen, die sogenannten WiFi-Hotspots. Dadurch wird dann fast metergenau der Standort des Handybenutzers errechnet und angezeigt.

Die Karteninformationen erhält Google durch die Einkaufszentren oder von anderen Unternehmen. Es werden keine Google-Fahrzeuge mit Kameras durch die Gebäude geschickt, wie Lena Wagner versichert.

Jedes Unternehmen hat die Möglichkeit mithilfe eines Formulares sozusagen uns ihre Indoor-Karten zur Verfügung zu stellen. Und dann können wir die integrieren. Und genauso kann man dann natürlich auch Verbesserungen vornehmen, wenn sich beispielsweise ein Laden verändert hat.

Neben diversen Einkaufzentren gibt es in Deutschland Sportstadien, Konzerthallen, Flughäfen und Museen, die diesen Kartenservice anbieten. Nicht dabei sind bislang Bahnhöfe.

(c) Michael Voß, www.michael-voss.de

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