Es ist ein neuer Weg, den Microsoft geht. Die Kundendaten werden nicht mehr zentral gesammelt, sondern sollen in den Regionen gespeichert werden, wo auch die Kunden sitzen. In Deutschland stehen ab Mitte 2016 Server in Frankfurt am Main und in Magdeburg zur Verfügung. In Berlin stellte Microsoft-Chef Satya Nadella die Idee am Vormittag vor. Er erzählte auch von einem persönlichen Gespräch in Magdeburg.
Als er davon erfuhr, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, dass sei ein wichtiger Schritt für Deutschlands zukünftige Rolle in der Daten-Wirtschaft. Und ich stimme zu.
Bei den gespeicherten Daten handelt es sich beispielsweise um Dokumente die via Microsoft Office in der sogenannten Cloud abgespeichert werden. Neben Privatpersonen nutzen viele Firmen diesen Speicher-Service, um nicht eigene Server kaufen und betreiben zu müssen. Gerade die Firmendaten unterliegen dem Datenschutz und dürfen deshalb nur unter den in Deutschland geltenden Gesetzen abgespeichert werden. Microsoft-Chef Nadella:
Diese Daten-Zentren sorgen dafür, dass die Daten in Deutschland bleiben und eine einheimische Firma die Einhaltung der deutschen Datenschutzvorschriften kontrolliert.
Diese Kontrolle übernimmt die Deutsche Telekom. Ohne deren Zustimmung oder der des Kunden hat Microsoft keinen Zugriff auf die Daten.
Microsoft reagiert mit dem Server-Zentren in Deutschland ganz offensichtlich auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes. Dieser hatte vor einem Monat das Speichern datenschutzrelevanter Daten in den USA verboten und das sogenannte Safe-Harbor-Abkommen aufgehoben. Offiziell bestätigt Microsoft diesen Zusammenhang allerdings nicht. Kunden hätten den Wunsch gehabt, die Daten in Deutschland zu speichern.