Ein kurzes Piepen des Smartphones… WhatsApp hat eine neue Nachricht. Und das, was da ankommt, ist der Renner unter den elektronischen Kettenbriefen.
Sag mal bitte allen Leuten in deiner Liste, dass sie den Kontakt „Ute Christoff“ nicht annehmen sollen! Das ist ein Virus, der zerstört die ganze Festplatte und zieht sich die Daten runter, wenn ihn einer deiner Kontakte erwischt, bist du auch betroffen, weil er sich durch die Liste frisst! Wenn dich die Nummer 01719626509 anruft, nimm ja nicht ab! Ist ein Hacker und es werden auch all deine Kontakte betroffen sein!
Die genannte Telefonnummer ist ein Anschluss der Telekom. Steckt dahinter wirklich ein Hacker? Alexia Sailer, Pressesprecherin der Telekom, beruhigt.
Dahinter steckt ein sogenannter Hoax. Das ist der englische Begriff für Schabernack oder Schwindel. Da steckt im Grunde genommen nichts Substantielles dahinter. Also, da haben Sie keinen Schadcode, wenn Sie da anrufen. Da wird auch nichts gelöscht. Das ist einfach nur im Grunde genommen ein Streich.
Es scheint fast unglaublich. Aber dieser Streich – wird seit mindestens fünf Jahren auf Facebook und nun bei WhatsApp immer wieder Freunden und Bekannten weitergeleitet. Die Namen, vor denen gewarnt wird, wechseln: Außer Ute Christoff, werden auch Ute Lehr und Marcel Hohmann als angeblicher Virus genannt. Gleich bleibt interessanterweise die Telefonnummer. Doch wer den Versuch unternimmt, diese anzurufen, hört nur das akustische Zeichen für einen fehlende Verbidung. Die Nummer ist nämlich nicht vergeben. Es kann also auch niemand von dieser Nummer aus anrufen.
Doch selbst harmlos erscheinende Kettenbriefe können gefährlich werden. Aktuell weist einer via WhatsApp auf Einkaufsgutscheine der Supermarkt-KetteLidl hin.
Guck mal, Sie feiern ihren Jahrestag. Ich glaube, es ist ein beschränktes Angebot. Ich habe mir meinen schon geholt.
Mit „meinen“ ist ein Gutschein gemeint, den man sich auf einer angeblichen Lidl-Homepage abholen kann. Der in der Nachricht genannte Link fängt auch mit „www.lidl.de“ an. Doch wer genau hinschaut, merkt, dass dahinter noch mehr steht, nämlich der Name einer ganz anderen Homepage. Wer diesen Link anklickt, landet bei einem völlig anderen Anbieter. Telekom-Pressesprecherin Alexia Sailer.
Wenn Sie sich dann anmelden, für so einen Gutschein, werden Sie aufgefordert, persönliche Daten einzugeben, und das ist dann natürlich gefährlich, weil mit diesen persönlichen Daten dann Schindluder getrieben werden kann.
In diesem Fall geraten dann Name, Anschrift und weitere Angaben in die Hände von Unbekannten, die diese Daten dann höchstwahrscheinlich an Werbefirmen weiterverkaufen. Einen Gutschein für den Supermarkt bekommen Sie übrigens nicht an ihre Adresse geschickt, wenn Sie dich darauf eingelassen haben.