Beim Autofahren kurz einmal schauen, ob die Haustür wirklich geschlossen ist oder auf der Rückfahrt rechtzeitig die Kaffeemaschine anstellen. Auch die Autos fangen an, mit der Wohnung oder dem eigenen Haus zu kommunizieren. Ich habe auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin einmal ausprobiert, was schon möglich ist.
„Connected“ lautet das am häufigsten genannte Wort auf der Funkausstellung – nun gilt es auch für Autos. Mobil waren die ja schon lange, jetzt werden sie auch vernetzt – und zwar mit den Fahrern und deren Zuhause. Vor der Telekom-Halle steht ein Elektro-BMW. Antigona Cakay erklärt den Messebesuchern, welche Vorteile die sogenannte SmartHome-Funktion während der Fahrt hat.
Ich muss nebenher nicht mehr mit dem Handy rumspielen und dort meine Funktionen oder von der Ferne Dinge steuern, sondern kann das direkt über den Bordcomputer.
Damit der Bordcomputer den Kontakt zur Außenwelt hat, muss ein iPad, iPhone oder bestimmte Android-Geräte angeschlossen werden. Diese sorgen dann mit einer App für die Verbindung zwischen dem Bordcomputer und dem Zuhause des Autofahrers. Dort müssen bestimmte Dinge zusätzlich installiert sein, erklärt Antigona Cakay:
Wir haben bestimmte Adapter, wir haben Bewegungsmelder. All die Dinge sind zuhause installiert. Ich kann zum Beispiel meine Heizung regulieren, an- und ausschalten. Wenn ich weiß, ich bin heute um 20 Uhr zuhause, dann schalte ich schon um 18:00 Uhr meine Heizung ein und hab’s dann warm, wenn ich zuhause bin.
Im Auto kann man auch kontrollieren, ob die Haustür wirklich zugeschlossen ist oder ob sich jemand in der Wohnung befindet.
In einer anderen Messehalle stellen Samsung und Volkswagen ihr Model vor. Mirrorlink heißt dieses und nutzt das Betriebssystem Android, welches auf den meisten Smartphones installiert ist. Auch bei Volkswagen ist das Auto mit der Wohnung verbunden. Hier plant man bereits ganze Aktionsketten unter bestimmten Bedingungen durchzuführen. Barbara Gehl von Samsung stellt zwei mögliche Szenarien vor:
Ich verlasse das Haus. Entsprechend könnte die Heizung heruntergeregelt werden, die Jalousien könnten heruntergefahren werden. Oder ich komme nach Hause und entsprechend kann die Kaffeemaschiene starten. Das sind alles so Verbindungen, die sich dann auch mit dem Auto wieder connecten lassen.
Wichtig ist dabei aber auch die Sicherheit. Deshalb gilt:
Allerdings sind während der Fahrt verschiedene Funktionen nicht möglich. In dem Moment, in man fährt, hat die Fahrt Priorität und da darf auch keine Ablenkung stattfinden.
Ob BMW oder Volkswagen: Die möglichen Verbindungen mit der Wohnung des Autofahrers werden derzeit immer weiter ausgebaut. Problematisch ist, dass es bei der Vernetzung kaum Standards gibt. Samsung hat deshalb angekündigt, bis 2020 alle Geräte mit offenen Schnittstellen zu produzieren, so dass, wie bei den Autos, auch Verbindungen zu anderen Fremdfirmen möglich sind.