MDR INFO, 14.02.14
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Ausfall der S3 Richtung Leipzig Messe wird oben angezeigt (Foto: Michael Voß) |
Mit heftiger Kritik an der Bahn hat der Zweckverband für den Nahverkehr im Raum Leipzig – kurz ZVNL – auf die jüngsten Ausfälle im mitteldeutschen S-Bahnnetz reagiert. Der ZVNL vertritt die Länder, Landkreise und Kommunen als Aufsichtsbehörde für den gesamten Betrieb der neuen S-Bahn.
Information zu S1 nach Leipzig-Messe über Leipzig Hauptbahnhof, Abfahrt 9:37 Uhr fällt heute aus. Wir bitten um Entschultigung.
Was die Computerstimme so trocken, den Fahrgästen mitteilt, hat es in sich. Während der Hauptverkehrszeit am Morgen bis weit hinein in den Vormittag fielen Fahrten der S1 aus. Vorgestern war der Lininenteil zwischen Leipzig-Messe und Leipzig-Stötteritz ganztägig außer Betrieb. Die Begründung der Bahn: Es gebe nicht genug Fahrzeuge. Schuld dafür hatte am Mittwoch eine Havarie vom Vortage, heute lag es demnach an einem Rangierunfall in Halle.
Der Zweckverband für den Nahverkehr im Raum Leipzig sieht das anders. ZVNL-Geschäftsführer Oliver Mietzsch:
Von den 51 Fahrzeugen, die ursprünglich bestellt waren und auch ausgeliefert wurden, fehlen im Moment fünf Fahrzeuge. Gleichwohl kann auch mit 46 Fahrzeugen der Betrieb noch planmäßig gefahren werden.
Trotzdem hat die Bahn zum zweiten Mal in dieser Woche den Betrieb auf einer Teilstrecke eingestellt. Weshalb?
Das fragen wir uns auch. Und das werden wir auch mit DB Regio demnächst besprechen.
Nach Informationen von MDR INFO standen beispielsweise am Mittwoch, als die S1 zwischen Leipzig-Messe und Leipzig-Stötteritz ganztägig außer Betrieb ging, in Markkleeberg-Gaschwitz zwei Triebwagen herum, die nicht genutzt wurden.
Wenn wir feststellen sollten, dass es systematische Fehler gibt, zum Beispiel in der Disposition, von Zügen, dann müssten wir wirklich den Finger in die Wunde legen. Weil: Wir sind uns sicher, wir haben mit dem mitteldeutschen S-Bahnnetz einen Fahrplan bestellt, der auch fahrbar ist. Und insofern wundern wir uns schon, wenn Züge ausfallen, weil das eigentlich nach unserer Einschätzung gar nicht sein müsste.
Kritik gibt es aber auch an den Havarien selbst. ZVNL-Geschäftsführer Oliver Mietzsch:
Unfälle können immer passieren, aber wenn sie sich häufen, wie in dieser Woche, dann gibt es uns Anlass zur sorgen.
Die Deutsche Bahn ist auch heute, wie bereits gestern, zu weitergehenden Aussagen nicht bereit.