Wenn die kräftigen Dieselmotoren im Hof der Stadtreinigung Schmalkalden anspringen, dann fahren die Müllwagen auf ihren Rundkurs. Die Fahrer sind meist den ganzen Tag unterwegs, denn die Touren gehen quer durch den Landkreis. Koordiniert wird das von Einsatzleiter Heiko Stern. Auf zwei Bildschirmen beobachtet er die über 60 Fahrzeuge auf einer Landkarte.
Die schnelle Disposition sorgt für einen besseren Kundenservice und dafür, dass die Fahrzeuge möglichst wirtschaftlich eingesetzt werden. Außerdem wird gemessen, wie lang der Fahrer bereits am Steuer sitzt, wann die nächste Pause oder ein Personalwechsel fällig sind. Daten, deren Speicherung gesetzlich vorgeschrieben ist. Damit das funktioniert, hat jeder der schweren Transporter direkt über dem Fahrer eine Box. Diese zeichnet die Daten auf und verschickt sie in Echtzeit über Funktelefonfrequenzen. Möglich wird dies durch ein Überwachungssystem der Jenaer Firma Dako. Thomas Becker ist deren Geschäftsführender Gesellschafter.Einsatzleiter Heiko Stern kann jeden Müllwagen auf einem Bildschirm verfolgen.[/caption]Einsatzleiter Heiko Stern kann jeden Müllwagen auf einem Bildschirm verfolgen.[/caption]So, hier haben wir die Situation, dass wir die Fahrzeuge richtig nah heranzoomen können, wo sie sich gerade im Moment befinden. Ruft ein Kunde X an, auf der Baustelle, eine Abrissfirma zum Beispiel, und sagen: „Die Container sind schon voll, könnt ihr heute das noch mit erledigen?“, dann kann ich sofort entscheiden, was für ein Fahrzeug unmittelbar an die Baustelle fahren kann.
Vodafone stellt für das sogenannte Internet der Dinge – nach der englischen Übersetzung als IoT abgekürzt – ein eigenes Netz zur Verfügung, das Geräte und Maschinen miteinander verbindet. Dieses Netz ist unabhängig vom Internet- und vom Telefonverkehr, damit die Übertragung nicht durch Überlastung oder Angriffe von außen gestört wird. Die Technik ist allerdings dieselbe wie beim Handynetz, erklärt Stephan Horten, der zuständige Manager für Zentral-Europa. Dafür sei extra eine firmen- und länderübergreifende Plattform aufgebaut worden, ….Wir haben die Fahrzeuge digital angeschlossen, d.h. vom Spritverbrauch zu wie weit ist das Fahrzeug unterwegs, wie viele Abladestellen oder Aufnahmestellen hat das Fahrzeug besucht. Wir archivieren die Daten bei uns im Rechenzentrum, d. h., der Kunde hat einen Webzugang und kann darüber seine Daten einsehen.
Das wiederum ist ein entscheidender Schritt. Selbst in Deutschland kann es passieren, dass sich das Gerät auch bei einem Mitbewerber, wie der Telekom oder O2 einloggt, weil der Empfang dort gerade besser ist. Das ist wichtig, um zum Beispiel in der bergigen Gegend um Schmalkalden herum immer eine durchgehende Verbindung zu haben.… die nur für IoT entwickelt wurde, und die es dem Kunden ermöglicht, weltweit ihre Karten, die IoT-Sim-Karten, zu managen. Die roamen also auch weltweit und die roamen auch in Deutschland. Die suchen sich also auch das beste Netz.
In Schmalkalden denkt man schon weiter – und zwar an Chips in den Mülltonnen, die melden, wann die Tonne wirklich voll ist, erzählt der Chef der Stadtreinigung, Torsten Jahns
Gerade wenn ich in weite ländliche Gegenden hineinfahren muss: Ich habe dieses einzelne Gehöft auf dem Tourenplan mit drauf, weiß aber nicht, ob ich da umsonst fahre oder nicht, ist auch für die Zukunft für uns spannend, wenn der Müllbehälter uns sagt: Hol mich!
Noch allerdings kommt der Müllwagen auch ohne Anforderung zum Gehöft.