Auch die Deutsche Telekom lehnt den Kompromiss-Vorschlag zu den Roaming-Gebühren der EU-Kommission ab. Diese hatte vorgeschlagen, dass die Telefonkonzerne 90 Tage im Jahr keine Roaming-Gebühren im EU-Gebiet berechnen dürfen. Für die ARD-Hörfunksender berichtete ich aus Berlin.
Für die Deutsche Telekom ist klar, dass dieser Vorschlag der EU-Kommission kein gangbarer Weg ist. Pressesprecher Philipp Blank kritisierte:
Der Entwurf der EU-Kommission ist äußerst kompliziert und für die Kunden kaum verständlich. Zudem ist er nicht geeignet, möglichen Missbrauch im Mobilfunk zu verhindern und dafür war er eigentlich gedacht.
Die Telefonkonzerne, wie die Telekom, befürchten, dass die Kunden vermehrt Telefonverträge im billigeren Ausland abschließen, und damit auf Dauer in Deutschland telefonieren. Weiterhin kritisiert die Telekom am EU-Entwurf:
Das Problem an der 90-Tage-Regel ist, dass Mobilfunkbetreiber Standortdaten viel länger speichern müssten und das ist kritisch in Bezug auf den Datenschutz.
Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, dass die Telefonkonzerne 90 Tage im Jahr keine Roaming-Gebühren im EU-Gebiet berechnen dürfen. Diese werden fällig, wenn der Telefonkunde im europäischen Ausland Daten via Internet überträgt. Die EU-Kommission schlug weiter vor, dass sich die Kunden spätestens nach 30 Tagen wieder im Heimatland einloggen müssen, so dass sie maximal einen Monat durchgehend ohne Roaminggebühren im Ausland verbingen können.
Die Telekom schlägt stattdessen eine andere Regelung vor, Philipp Blank:
Einfacher wäre es gewesen, Kunden ein bestimmtes Budget für die Nutzung im Ausland zu Verfügung zu stellen.
Deutliche Kritik hatten zuvor schon Verbraucherschützer geäußert, wenn auch aus ganz anderer Richtung. Das versprochene Ende der Roaming-Gebühren werde mit dem jetzigen Vorschlag der EU-Kommission nicht erreicht.