Auf dem Chaos Communication Congress 2018 in Leipzig ging es auch um Fakenews. Wie kann ich diese verhindern? Wie kann ich Nachrichten überprüfen? Das war das Thema eine Veranstaltung. Für den ARD-Hörfunk habe ich zugehört.
Robert Clausen ist Journalist bei einem privaten Fernsehsender. Doch inzwischen hat er sich darauf spezialisiert, bewegte Bilder auf ihre Echtheit zu überprüfen. Diese Verifizierung, wie er es nennt, sei sehr wichtig.
Vor 10, 20, 25 Jahren war Bewegtbild entweder eigenproduziert von den eigenen Leuten, es wurde von anderen Sendern eingekauft, oder es kam über die Agenturen rein. Aber man kannte halt seine Quellen. Das gibt es halt so nicht mehr.
Robert Clausen, Journalist
Inzwischen seien insbesondere die Sozialen Netzwerke dazu kommen. Twitter, Youtube und Instagram seien neue Quellen für Fernsehbilder. Das Problem: Man kennt die dahinter stehenden Quellen nicht, denn Fernsehbilder könne inzwischen fast jeder absetzen:
Heutzutage brauchst du nur noch ein Handy mit einer Kamera, den Twitter-Account dazu und du bist dein eigener Nachrichtenproduzent und hast im Zweifelsfall noch eine höhere Reichweite als die traditionellen Medien.
Robert Clausen, Journalist
Dadurch würde eine Vorsortierung von Nachrichten nach journalistischen Grundsätzen oft entfallen. Und es sei auch schneller möglich, Nachrichtenvideos zu fälschen. Die Gründe für diese Art von Fakenews seien unter anderem Werbung oder Propaganda, beispielsweise bei Wahlkämpfen. Auch Satire würde oft falsch verstanden und als Falschmeldung weiterverbreitet werden. Doch oft hätten Falschmeldungen auch etwas mit Geldverdienen zu tun, sagt Robert Clausen:
Profit steckt eigentlich hinter dem, was wir so aus dem amerikanischen Wahlkampf so unter dieser Fakenews-Debatte gehört haben. Wirklich gefälschte Nachrichtenseiten mit großen reißerischen Schlagzeilen, die meist eher republikanisch und antidemokratisch waren. Ja, dahinter steckten zu einem nicht geringen Teil mazedonische Jugendliche, die halt festgestellt haben, damit lässt sich ganz gut Geld machen.
Robert Clausen, Journalist
Jungendliche, die Internetseiten gegen Geld erstellen und betreuen, um darauf Falschmeldungen zu verbreiten.
Um gegen diesen Trend gegen an zu gehen, sei es wichtig, Nachrichten zu verifizieren, sobald sie nicht von einem bereits bekannten und überprüften Anbieter kämen. Tipps, wie das geht, gab der Journalist vor mehreren hundert Besuchern des Chaos Communication Congress weiter.
Achten auf Details, Details, Details. Das können zum Beispiel Sachen im Hintergrund sein. Welche Kennzeichen sind zu sehen? Oder gibt es dort Werbetafeln?
Robert Clausen, Journalist
Anhand dieser Einzelheiten könne man Rückschlüsse auf das Land oder auch auf die Sprache vor Ort ziehen, sagt Robert Clausen. Sehr oft würden nämliche auch Videos aus der Vergangenheit und einem ganz anderen Umfeld mit einer neuen Bedeutung versehen. Wenn es dann um Deutschland ginge, auf einem Werbeschild im Hintergrund aber eine ganz andere Sprache stände, wäre das ein Indiz für eine Falschmeldung. Für den Journalisten steht fest – all das ist keine komplizierte Wissenschaft:
Verifizierung und generell so Online-Recherche ist halt keine RocketScience. Das kann im Grunde genommen jeder.
Robert Clausen, Journalist
Robert Clausen schließt mit dem Aufruf, sich deshalb auch genau darum zu kümmern. Falsche Meldungen würden nicht verbreitet werden, wenn sie vorab genauer geprüft werden würden.
Nützliche Links zum Thema
U.a. diese Seiten empfieht Robert Clausen für die Recherche: