MDR INFO, 15.10.13
–> Betrag anhören
Facebook ist dabei, eine wichtige Funktion abzuschaffen. Nämlich die Wahlfreiheit, wie man in der neuen internen Suche – Graph Search genannt – gefunden wird. Bisher gab es die Möglichkeit sein Profil so einzustellen, dass man gar nicht gefunden wird. Die Zeiten sind jetzt vorbei. Ich erkläre bei MDR INFO, wie man trotzdem seine Daten bei Facebook schützen kann.
Eines sollte unbedingt zuerst gesagt werden. Wer Facebook nutzt, der muss damit rechnen, dass irgendwann alle Inhalte öffentlich sein können. Der beste Datenschutz ist also, nur das einzustellen, was man auch mitten auf dem belebten Marktplatz seiner Stadt laut herausposaunen würde.
Natürlich gibt es auch Einstellungen bei Facebook, die eine gewisse Privatsphäre ermöglichen. Wichtig dafür ist der eher unscheinbare Button oben rechts auf der blauen Leiste, der ein Vorhängeschloss zeigt. Von hier aus lassen sich – fast – alle Privatsphären-Funktionen steuern.
Eine ganz nützliche Funktion heißt „Was sehen andere Personen in meiner Chronik?“ Hier kann man sein eigenes Profil so anschauen, wie es öffentlich dargestellt wird oder wie es andere Personen, deren Namen man eingeben kann, sehen können. Das ist die beste Kontrolle, um festzustellen, was ich an Informationen preisgebe.
Gleich darüber ist die Funktion „Wer kann deine zukünftigen Beiträge sehen?“. Hier können Sie die Standardsichtweise für jede neue Veröffentlichung einstellen. Ändern können Sie das später für jeden Beitrag einzeln. Möglich sind „Freunde“, „Freunde von Freunden“ und „Öffentlich“ sowie auch selbst definierte Gruppen. Es gibt sogar die Auswahl „Nur ich“.
Ganz wichtig ist auch die Funktion „Möchtest du das Publikum für Beiträge einschränken, die du mit Freunden von Freunden oder öffentlich geteilt hast?“. Damit lassen sich nämlich alle zurückliegenden Veröffentlichungen so einschränken, dass nur noch Freunde gucken können. Wer Sie also nicht kennt, kann dann keinen Beitrag von ihnen lesen. Er kann Sie zwar weiterhin finden, aber auf ihrer Seite nichts lesen.
Dann der Name: Facebook verlang immer den Vor- und den Nachnamen. Ganz findige Nutzer haben nun einfach Fantasienamen oder auch einen in zwei Teilen aufgeteilten Vornamen – also beispielsweise erst „Micha“ Vor- und dann „El“ als Nachnamen – angegeben. Auch so können Sie sich unsichtbar machen.
Auch das Profilfoto muss nicht Sie zeigen, es kann doch auch ihr Hund sein.
Ganz wichtig sind noch die persönlichen Informationen. Dafür müssen Sie unter ihrem Namen auf „Profil bearbeiten“ klicken. Hier können Sie für jede einzelne Angabe bestimmen, wer sie sehen darf.
Wenn Sie Beiträge von anderen Personen kommentieren, achten Sie immer auf das berühmte kleine Symbol – Weltkugel, drei oder zwei Personen. So können sie verhindern, dass ihr Kommentar vielleicht von Personen gelesen wir, die ihn nicht lesen sollen. Eine Weltkugel sagt beispielsweise, dass der Beitrag öffentlich ist. Genaues lesen Sie, wenn sie den Cursor darüber bewegen.
Vielleicht findet man Sie künftig bei Facebook. Aber Sie bestimmen, was man über sie dort liest und erfährt – oder eben nicht liest und nicht erfährt.