CeBIT: Spielerisch das musikalische Improvisieren erlernen

20.03.15 – Die Computer-Ausstellung CeBIT geht heute in Hannover zu Ende. Neben den großen Anbietern ist die Ausstellung auch eine Chance für Forscher mit Ideen. Ich habe mit einer Wissenschaftlerin gesprochen, die in Ilmenau forscht.

Die zierliche Kolumbianerin Estefanía Cano Cerón präsentiert am Stand des Bundesforschungsministeriums ihr Projekt. Die App heißt EMused – ein englischsprachiges Wortspiel aus „amüsiert“, „Elektronik“ und „Musik“.

Die Idee ist, dass man mit EMused musikalische Improvisation interaktiv erlernen kann.

Interaktiv und vor allem tatsächlich auch spielerisch – seit sechs Jahren arbeitet Estefanía Cano Cerón am Fraunhofer Institut in Ilmenau. Musik ist für die Saxophonspielerin nicht nur ein Hobby, sondern auch ihr Forschungsgebiet.

EMused betrifft zwei Forschungsgebiete. Das erste ist Gamification, das heißt spielerische Aufbereitung von Lerninhalten. Und das zweite ist automatische Musikanalyse.

Und wie das praktisch geht, erklärt die Kolumbianerin weiter und zeigt es am Keyboard selbst. Als erste Aufgabe soll aus nur drei Tönen eine Improvisation entstehen – spielen ohne Noten nur nach eigenem Gefühl.

Und wenn ich auf dem Keyboard spiele…
(Musik)
Genau, ich habe es nicht so gut gemacht und habe nur drei Sterne bekommen.

Das war offenbar nicht so gut. Die App ist in diesem Fall auf einem Tablet installiert. Das hört mit und das kleine Programm analysiert die Töne und entscheidet dann darüber wie gut die Spielerin war. Die App EMused ist die Fortsetzung eines Lernprojektes. Begonnen hatte alles in Ilmenau mit dem Progamm Songs2See, erzählt Estefanía Cano Cerón.

Wir haben vor vier Jahren an dem Projekt „Songs2See“ gearbeitet und ein Spiel entwickelt, wo man mit „Songs2See“ lernt, ein Musikinstrument zu spielen. Und wir wollten mit EMused einen Schritt weiter gehen und auch die kreativen Teile trainieren.

Man merkt es ihr an, dass sie die Musik und Wissenschaft liebt. Ihr Ziel ist es, die Kenntnisse einfach weiterzugeben – und auf der Messe natürlich Firmen zu finden, die das Produkt künftig vermarkten.