Bundesbank: 10 Prozent der Kunden nutzen noch veraltete Bankleitzahl

Audio-Player Am 1. Februar des nächsten Jahres haben die bisherige Kontonummer und die Bankleitzahl ausgedient. Dann gilt nur noch die international übliche IBAN. Die Deutsche Bundesbank zweifelt allerdings an einer komplett reibungsfreien Umstellung. Wie sieht der aktuelle Stand bei der Umstellung aus? Ich habe mich für MDR INFO umgehört.

Carl-Ludwig Thiele ist sozusagen der oberste Herr über die IBAN in Deutschland. Er ist bei der Bundesbank der zuständige Vorstand für Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme.

Also, die überwiegende Zahl nutzt die IBAN. Nach Schätzung der Kreditwirtschaft sind es knapp 10 Prozent, die sie noch nicht nutzen. Aber das sind natürlich viele ältere Bürger, die mit der Technik gar nicht umgehen, die gar kein Online-Banking machen, sondern die eben nach wie vor mit Überweisungsträgern arbeiten, was ja auch weiter möglich ist.

Und solange das noch möglich ist wird später bankenintern die Kombination aus Bankleitzahl und Kontonummer in die IBAN-Ziffern umgerechnet. „Konvertiert“ heißt das im Bankenjargon. Doch diese provisorische Lösung wir nicht mehr lange angeboten. Carl-Ludwig Thiele:

Ab dem 1. Februar können die Kreditinstitute diese ablehnen und darauf müssen sich die Kunden einstellen.

Viele Banken und Sparkassen haben schon seit der parallelen Einführung der IBAN vor zwei Jahren schrittweise ihre Kunden auf das Zeitalter ohne die gute alte Bankleitzahl vorbereitet. Bei der Saalesparkasse in Halle ist Kerstin Henze als Organisationleiterin dafür zuständig.

Im beleghaften Zahlungsverkehr haben wir noch ein Aufkommen von ca. ein Prozent, die konvertiert werden müssen, also umgewandelt werden von Kontonummer / Bankleitzahl in IBAN. Das ist ein geringer Teil. Das glauben wir, dass wir das auch verschmerzen können mit der Umstellung, dass wir die Kunden auch erreichen.

Seit langem gibt es bei der Saalesparkasse keine Überweisungsformulare mehr, auf denen die alte Kombination abgefragt wird. Die Kunden können nur noch IBAN und BIC angeben. Allerdings sind noch immer alte Formulare im Umlauf, die die Kunden offenbar zuhause horten. Im Online-Bereich werden dagegen noch beide Möglichkeiten angeboten, doch ebenfalls nicht mehr lang.

Mit Ablösung Kontonummer/Bankleitzahl zum 1.2. nächsten Jahres wird auch die Homebanking-Seite umgestellt, so dass dort nur noch die Eingabe IBAN und BIC möglich ist. Wir werden aber auf unserer Homepage weiterhin einen IBAN-Rechner zur Verfügung stellen, so dass Sie also im Online-Banking Kontonummer / Bankleitzahl erfassen können und dafür die richtige IBAN angezeigt bekommen.

Wer dann seine IBAN noch immer nicht weiß, kann also bei der Saalesparkasse im Internet mit der alten Kombination weiterarbeiten, auch wenn es zwei Arbeitsschritte mehr werden. Bei den schriftlichen Überweisungen hört das zum 1. Februar 2016 endgültig auf. Diese Überweisungen werden dann den Kunden zurückgeschickt, mit der Information, dass die Bankverbindung fehlerhaft sei.