Für die Kultusministerin aus Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann, war es ein schwerer Tag. Ihre Schüler waren sozusagen die Verlierer: Bei allen Ergebnissen verloren sie im Vergleich zur letzten Untersuchung 2009. Doch die CDU-Politikerin musste die Ergebnisse in ihrer Eigenschaft als Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz verkünden.
Man kann sicher sagen, was erfreuliches Ergebnis ist, dass die Kompetenzen in Englisch sich deutlich verbessert haben, gerade auch in den ostdeutschen Flächenländern, die 2009 da noch einen deutlichen Nachholbedarf generierten. Das ist sicher ein insgesamt schönes Ergebnis.
Sachsen führt eindeutig im Bereich „Deutsch“, wenn es darum geht, den sogenannten Regelstandard zu erreichen. Während das deutschlandweit 48 Prozent aller Schüler beim Lesen schafften, sind es in Sachsen fast 59 Prozent. Beim Zuhören und bei der Orthographie reichte es jeweils auf Platz 2. Wenn es um die Verbesserungen im Vergleich zur Untersuchung von 2009 geht, dann sind Sachsen, aber auch Sachsen-Anhalt jeweils im positiven Bereich.
Schlechter sieht es für Mitteldeutschland mit der Englischen Sprache aus: Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt erreichten beim Hörverstehen nur die drei letzten Plätze und liegen deutlich unter dem deutschlandweiten Durchschnitt.
Woran liegt es, dass die Schüler deutschlandweit besser in Englisch abschneiden, als bei ihrer Muttersprache? Petra Stanat ist die Leiterin der Studie und hat den „Bildungstrend 2015“ in einem 544 Seiten starken Band veröffentlicht:
Wenn man sich einmal anschaut, allein, wieviel Serien auf Englisch geschaut werden von den Schülern oder auch mal auf Englisch gelesen wird. Im Band haben wir auch das Interesse an den Fächern dargestellt. Und das Interesse der Schülerinnen und Schüler an dem Fach Englisch ist größer als im Fach Deutsch.
Es gilt also das Interesse der Schüler zu wecken. Für die Politik ist deshalb auch ein wichtiges Ergebnis der Studie, dass es auf einen modernen Unterricht und auf die Fortbildung der Lehrer ankommt. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe von der SPD:
Man schmunzelt, wenn man hört, der Bildungserfolg hat etwas mit Unterricht zu tun. Aber ehrlicherweise ist das schon eine Aussage, die wir in den letzten Jahren nicht so häufig zu hören bekommen haben, sondern im Gegenteil in den letzten zehn Jahren die Bildungspolitik schwer überzeugt war, es hat etwas damit zu tun, welche Schulstruktur wir wählen.
Entscheidend sei tatsächlich, was im Unterricht passiere, betonte der Hamburger Schulsenator.