16.08.14 – In Halle war die Bahnwelt noch in Ordnung. Da es aufgrund von Bauarbeiten Richtung Magdeburg zu Verzögerungen kommen konnte, fuhr der Zug geplant 20 Minuten eher ab, als vorgesehen. Gute Vorbereitung der Bahn.
Jetzt bin ich in Hannover am Hauptbahnhof und nichts ist mehr in Ordnung. Vor über einer Stunde hätte ich hier abfahren sollen. Als ich einen Bahnmitarbeiter frage, von wo der nächste Zug nach Hamburg fährt, werde ich angeschnauzt: „Steht bei mir Service drauf?“. Und dabei deutet er auf seine Mütze. Steht es nicht. Ist auch nicht. Immerhin sind wir bei dem großen Unternehmen, das nicht einmal der Börsengang schafft. Warum sollte dann Service angeboten werden?
Es begann mit einer Signalstörung zwischen Königsluther und Braunschweig. Der Lokführer musste sich offenbar vor jedem Blocksignal per Funk die Genehmigung zur Weiterfahrt geben lassen. Dazwischen fuhr er auf Sicht, d.h. mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit. In Braunschweig kam der IC mit einer halben Stunde Verspätung an und in Hannover war mein Anschluss-ICE bereits abgefahren. Der nächste kam zehn Minuten später und war überbesetzt. Als ich drin war und mit dem Gepäck mitten in einem Zugteil stand – zwar einen offenbar freien Sitzplatz entdeckte, aber keinerlei Platz für mein Gepäck -, kam die Durchsage, dass der Zug durchgängig reserviert sei und Reisende Richtung Hamburg bitte aussteigen sollten. In zehn Minuten käme der nächste ICE mit mehr Platz. Ich schob mich und mein Gepäck zum nächsten Ausgang. Kurz bevor ich ankam schlossen sich die Türen. Die nächste Tür stand allerdings noch offen, weil dort die Zugchefin draußen abfertigte. Ich meinte, ich wolle noch raus, wozu ich doch aufgefordert worden sei, und sie: „Ich hatte natürlich nicht Fahrgäste gemeint, die mitten im Großraumabteil sind.“
Und dann wollte ich am Bahnsteig wissen, von wo aus der nächste Zug nach Hamburg fahren würde. Es war jener smarte Bahnmitarbeiter, der mit die freundliche Frage stellte: „Steht bei mir Service drauf?“
Übrigens beantwortete er danach die Frage einer gut aussehenden Dame und nahm sie sogar in seinen Glaspavillion mit, um dort im Fahrplan nach einer Antwort zu suchen.