MDR info, 29.04.14
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Pressekonferenz bei Google Deutschland (Foto: Michael Voß |
Der Internetkonzern Google startet eine Internetplattform, die deutschen Unternehmen gezielt dabei helfen soll, das Internet für den Export einzusetzen. Unter dem Motto „weltweit wachsen“ werden hier Wissensquellen und Anbieter gebündelt. Auch von der Universität Leipzig sind Experten mit dabei. Ich habe mit den Machern gesprochen.
Google sammelt Daten. Es gibt kaum ein privates Unternehmen, welches so viel Wissen aus allen Ländern der Welt hat. Und das brachte Google auf eine Idee, erzählt Philipp Justus, Deutschland-Chef des Unternehmens.
Mit dieser Initiative wollen wir als Google kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei helfen, das Internet zum Export zu nutzen.
„Weltweit wachsen“ ist das Motto der Initiative. Google steuert aus seinem Wissen viel dazu bei. So lässt sich sofort anzeigen wie häufig in Ländern nach dem Produkt gesucht, wird, welches exportiert werden soll. Philipp Justus hat aber noch mehr Infos parat zum Beispiel Informationen über die Länder:
Dazu zeigen wir, wie Internet-afin bestimmte Länder sind, wie weit verbreitet Breitbandanschlüsse sind, wie groß das Bruttosozialprodukt ist. Also klassische Informationen, die man braucht, um einen ersten Überblick zu verschaffen. Darüber hinaus haben die zusammen mit Partnern über die Länder noch weitere Informationen, zum Beispiel zu rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen zusammengestellt.
Google hat sich für die Initiative Unternehmen aus allen Bereichen mit an Bord geholt: DHL für den Transport, PayPal für das Bezahlen, Übersetzer, Wirtschaftsspezialisten und Wissenschaftler, für die Lerneinheiten, die es auf der Internetseite der Initiative gibt. Einer von ihnen ist Utz Dornberger. Er leitet das Exportmanager-Programm der Universität Leipzig.
Unser Beitrag besteht vor allem darin, dass wir der Plattform „Weltweit wachsen“ helfen, die entsprechenden Lerninhalte zu generieren. Und hier stellen wir Videos zu Verfügung, stellen wir Animationen zur Verfügung, stellen wir auch Handouts zu Verfügung, die dem jeweiligen Nutzer der Plattform ermöglichen, ein zusätzliches Wissen über das Thema „Exportmanagment“ zu erhalten und auch: Wie kann ich das Internet nutzen, um Export weiter voran zu bringen.
Die Lerninhalte sind praktische Tipps für den Export mit Hilfe des Internets, denn gerade kleine Unternehmen haben oft keine eigenen Experten in ihrer Firma. Das zeigt auch eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. Demnach ist Deutschland nur auf Platz 28 der insgesamt 39 großen Exporteure im Internet.
Für Roman Bertenrath, dem Leiter dieser Studie, gibt es bei den Betrieben noch zu viel Angst und Wissenslücken.
Die Unternehmen sind sich bewusst, das Internet bietet viele Chancen, in ganz vielen Facetten, aber, salopp gesagt: Sie kriegen die PS nicht auf die Straße. Sei es, dass es an allen Ecken und Enden klemmt, dass ich zu wenig Mitarbeiter habe, dass ich natürlich teilweise Angst habe, Wissen Preis zu geben, wenn ich mich internationalsiere. Aber das ist schlicht weg auch ein Wissensproblem.
Und dieses Wissen kann mit den Lerninhalten der Videos und der Texte vergrößert werden – kostenfrei übrigens. Nur für die direkten Leistungen, wie beispielsweise für den Transport in die Zielländer, muss bezahlt. Aber es gibt Startangebote der beteiligten Unternehmen. Die Internetseite zur der Initiative – weltweitwachsen.de – wird im Juni online gehen.