Es war ein besonderer Programmpunkt auf dem Chaos Communication Congress in Leipzig: Edward Snowden wurde am Abend via Video live zugeschaltet. Viele Besucher waren deshalb auf das Messegelände gekommen. Auch ich war für den ARD-Hörfunk mit dabei.
Es hat bereits ein wenig Tradition auf dem Chaos Communication Congress. Zum vierten Mal in Folge besucht Edward Snowdens Anwalt, Robert Tibbo, die Hacker. Der Jurist kritisiert die weltweit zunehmende Kriminalisierung von Asylsuchenden und Geflüchteten. Auch Europa sei davon betroffen, sagt Tibbo, und nennt dabei Österreich, Dänemark und Ungarn.
Wenig später wird sein Klient, der Whistleblower, Edward Snowden, per Video zugeschaltet.
Kann mich jemand hören?
Edward Snowden
Die Antwort ist deutlich, denn auf ihn hatten die Hacker gewartet. Snowden sitzt wie immer an einem unbekannten Ort vor einer grauen Wand und wird von der Seite durch offenbar künstliche Beleuchtung angestrahlt. Er zeigt sich allerdings nicht so unnahbar wie sonst, sondern kommt ausgesprochen locker, freundlich und teilweise auch humorvoll rüber. Was bedeutet Hacken, fragt er die Hacker in Leipzig und gibt auch gleich eine Antwort:
Hacken bedeutet, ein System besser zu verstehen, als dessen Entwickler.
Edward Snowden
Und mit dieser Definition feuert er sein Publikum an, nimmt die Worte seines Anwaltes auf und stellt sich hinter dessen Kritik, dass Flüchtlinge in vielen Staaten der Welt schlecht behandelt würden. Er fordert einen Wechsel dieser Politik.
Der Wechsel kommt. Und er wird durch Leute erreicht, die aufmerksam sind, sich um Dinge kümmern. Menschen wie ihr.
Edward Snowden
Und dann – auch das muss wohl so sein – macht Snowden Werbung für sein neues Buch – in Deutschlands übrigens auf Platz 2 der Bestseller-Liste.