Weltweite Hilfe für die universitäre Forschung und Lehre aus Sachsen-Anhalt – Universität Magdeburg stellt weltweit Verwaltungs- und Produktions-Programme zur Verfügung

Im Gespräch mit Anja Herbst von der Uni Magdeburg
Im Gespräch mit Anja Herbst von der Uni Magdeburg
Der der deutsche Softwarekonzern SAP ist bekannt für seine Verwaltungs- und Produktions-Programme. Sie werden weltweit in vielen Unternehmen eingesetzt. Deshalb werden dafür auch an Universitäten spezielle Programmierer ausgebildet, die beispielsweise den Computereinsatz für vollautomatische Fabriken organisieren sollen. Auf der Digitalmesse CEBIT in Hannover hat die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ihre besondere Rolle dabei dargestellt. ich habe mich dort umgehört und für MDR Aktuell einen Beitrag produziert.

Und dann kommt er hier an, kommt dann in die Lackierstation. Dort wird dann die Farbe entsprechend aufgebracht. Dann holt sich dieser Ansaugkran hier, holt es sich wieder ab, bringt es zur Polierstation. Dort wird es nochmal klarpoliert.
Anja Herbst, Universität Magdeburg
Anja Herbst, Universität Magdeburg
Was Anja Herbst von der Universität Magdeburg hier beschreibt, ist der Ablauf in einer vollautomatisierten Fabrik. Industrie 4.0 ist das Stichwort. Im Internet wird etwas bestellt und danach von einem Computerprogramm gesteuert in der Fabrik gebaut. Doch diese Fabrik gibt es hier nur als Modell. Sie entstand aus einem Baukasten. Dennoch: Alles bewegt sich und funktioniert. Kräne, Motoren und die Polierstation. Das Computerprogramm im Hintergrund dagegen ist ein Original. Es stammt vom deutschen Softwarekonzern SAP – einem der Markführer, wenn es um Automatisierung von Verwaltungs- und Produktionsvorgängen in Unternehmen geht. Und die Universität Magdeburg ist einer von weltweit sechs Standorten, an dem diese Programme für Hochschulen zu Lehrzwecken zur Verfügung gestellt werden oder, wie die Programmierer es formulieren: gehostet werden. 500 Hochschulen haben dort ihre Daten auf den Servern gespeichert, erklärt Anja Herbst. Das Gebiet umfasse….

… Teile Deutschlands, dann haben wir Nord-Europa, Ost-Europa, den Mittleren Osten, und Afrika. Das ist also, was Magdeburg versorgt.

Die Idee dahinter ist folgende: Damit diese Verwaltungs- und Produktionssoftware richtig genutzt wird, braucht es genügend Spezialisten. Diese künftigen Programmierer studieren weltweit an Hochschulen. Hier sollen sie nicht nur die Theorie lernen, sondern vor allem auch die Praxis. Großes Interesse daran hat natürlich auch der Hersteller SAP, so dass dieser die Software für Lehr- und Forschungszwecke kostenlos zur Verfügung stellt. In den entsprechenden Seminaren und Vorlesungen ist aber oft mehr los, als in dem routinemäßigen Programmbetrieb vor Ort in den Büros und Fabriken. In einer Lernsituation simulieren beispielsweis 20 oder mehr Studierende den gleichen Vorgang parallel. Und oftmals sind die Professoren auch diejenigen, die das Programm in Gang halten.

Wenn jetzt jede Universität ein sehr komplexes System, eine sehr komplexe Software hosten müsste, dann würden wahrscheinlich die Vorlesungen und die Seminare dazu öfter ausfallen, als das sie stattfinden würden, weil wieder der Sever down ist oder weil irgendwas wieder nicht funktioniert.

Deshalb habe man weltweit sechs Kompetenzzentren eingerichtet, die genug Personal zur Wartung haben und die Software via Internet allen Universitäten zur Verfügung stellt. Doch es ist inzwischen nicht nur die Software, die von Magdeburg aus in die Welt verteilt wird. Auch Lernmaterial kommt von hier, erzählt Anja Herbst. Dafür habe man Experten:

Die erstellen dann Folien, Fallstudien, so dass dem Dozenten da sehr viel mit an die Hand gegeben wird. Er kann dann die Theorie lehren, den Hintergrund zu den Problematiken und kann dann mit den Studenten durch die Fallstudien gehen. Und dann kriegen die auch noch Aufgaben, wo sie ihr Wissen dann tatsächlich auch testen könne.

Das geschieht dann direkt mit den Verwaltungs- und Produktions-Programmen, die auf den Magdeburger Servern der Uni liegen.