Tschüß – der letzte Tag im Vorstand

Vor der Geschäftsstelle des Christlichen Medienverbundes KEP e.V.

Heute ist mein letzter Tag im Vorstand der Christlichen Medieninitiative pro e.V. Auf eigenen Wunsch trete ich von dem Ehrenamt zurück (das Foto ist nicht aktuell, sondern entstand bei einem Besuch 2019 in der Vereinsgeschäftsstelle in Wetzlar).

Ich freue mich, in den vergangenen fünf Jahren viele Christen und Journalisten neu kennengelernt, aber auch zusammengeführt zu haben. Drei Jahre war ich Vorstandsvorsitzender. Es hat Spaß gebracht und mir viel Erfahrungen gebracht. Ich freue mich, so einen Teil der Gaben, die mir unser Herr gab, auch für Arbeiten in seinem Namen einsetzen konnte.

Der alte Name

In der Zeit wechselten wir von einem traditionsreichen auf einen moderneren und inzwischen viel zutreffenderen Namen. Damit änderte sich auch unsere optische Erscheinung. Bereits gleich nach dem Eintritt in den Vorstand hatte ich mich sehr für die Umbenennung eingesetzt und diesen Prozess sehr eng bis zum erfolgreichen Abschluss begleitet. Nicht immer habe ich mir dabei Freunde gemacht. Es konnte aber nur ein Name am Ende herauskommen. Und wenn es tröstet: Der neue Name war nicht meine Idee, aber auch ich habe mich am Ende davon überzeugen lassen, dass es die beste Lösung war.

Wir passten unsere Satzung an die Gegenwart an, dazu gab es auch erstmals die Möglichkeit, Entscheidungen über das Internet zu treffen. Die Corona-Krise zeigte, wie wichtig diese Satzungsänderung war. Meine letzte Amtshandlung als Vorsitzender war die nochmals angepasste Satzung zu unterschreiben, um auch künftig bei Bedarf digitale Sitzungen von Vorstand und Mitgliederversammlung möglich zu machen.

Namens- und Satzungsänderungen führten zu zahlreichen Gesprächen mit Mitgliedern, Mitarbeitern und natürlich auch mit dem Vorstand. So lernte ich viele, die sich hauptberuflich und ehrenamtlich für unseren Verein engagierten, viel besser kennen. Mit einer kurzen „Roadshow“ informierten wir auch regional über unsere Pläne und holten uns vor Ort Anregungen.

Unsere Geschäftsstelle zog in dieser Zeit in neuere und modernere Räumlichkeiten – technisch von Anfang an übrigens darauf eingestellt, auch das die Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten können.

Der Medienpreis Goldener Kompass 2019 und die Gespräche auf dieser Veranstaltung waren für mich der inhaltliche Höhepunkt der Vorstandszeit.

Michael Voß (Vorstandsvorsitzender KEP), Stefanie Ramsperger (Redaktionsleiterin pro), Christian Wulff (Bundespräsident a.D.), Christoph Irion (Geschäftsführer KEP, Foto: KEP/Jonathan Steinert)
Bundespräsident a.D. zu Besuch im Verein (Foto: Steinert)

Protokollarisch höchster Gast, den ich begrüßen konnte, war der ehemalige Bundespräsident Christan Wulf, der 2019 unseren Verein besuchte und an einer Veranstaltung in Kassel teilnahm.

Persönlich sehr getroffen hat mich die lange und schwere Krankheit unseres Chefs vom Dienst, der dann viel zu früh verstarb. Wir kannten uns schon länger, bedingt durch unser christliches Engagement. Gemeinsame Gebetszeiten mit dem Team in der Geschäftsstelle und viele persönliche Gespräche mit den Mitarbeitern in diesen Wochen des Bangens bleiben trotzdem gut in meiner Erinnerung.

Horst Marquardt in den noch im Rohbau befindlichen neuen Räumen der Christlichen Medieninitiative pro e.V. (November 2018)
Horst Marquardt in den noch im Rohbau befindlichen neuen Räumen der Christlichen Medieninitiative pro e.V.

Mit unserem Vereinsgründer Horst Marquardt hatte ich oft sehr persönliche Gespräche. Viele Tipps, viele Mahnungen und viele Gebete – all das auf einer sehr langen gemeinsamen Autofahrt und oft im Hotel und der während der Vorstandssitzungen in Wetzlar, an denen er regelmäßig als Vorstand teilnahm, bis auch er 2020 verstarb.

Warum also nun der Rücktritt?

Der Wechsel im Vorstandsvorsitz im April 2021 war formal völlig korrekt. Aber „formal korrekt“ ist selbstverständlich. „Arbeiten als Team“ dagegen ist mehr. Es ist Vertrauen, Spaß und guter Umgang miteinander, selbst wenn es andere Meinungen gibt. Und genau das fehlte mir in den letzten Monaten. Deshalb kündigte ich an, mich bis zur nächsten Mitgliederversammlung 2022 zurückzuziehen, um von mir aus einem neuen Vertrauen im Vorstand nicht im Wege zu stehen. Da es seit einem Vierteljahr keinerlei inhaltliche Arbeit des Vorstandes gibt, habe mich entschlossen, mein Vorstandsamt schon heute niederzulegen, denn als „Frühstücksdirektor“ fühle ich mich unterbeschäftigt.

Ich wünsche unserem Verein – in dem ich weiterhin als Mitglied bleibe, weil ich hinter dessen Ziele stehe – eine gesegnete Zukunft.

Nachtrag

Formal korrekt nach Mitternacht am 01.08.21 wurde ich aus der WhatsApp-Gruppe des Vorstandes entfernt. Schnell weg…. selbst am Sonntagmorgen um 1:31 Uhr. Wie muss ich einige gestört haben….

Whats App, 01.08.21
Whats App, 01.08.21