Irgendetwas stimmt da nicht

Deutschland ist arm. 19,9 Prozent der Bevölkerung sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. Das ist jeder fünfte Mitbürger. So sagt es eine Statistik des zuständigen Bundesamtes nach den Vorgabe der Europäischen Union.

Aber: Gehe ich durch Deutschland, sehe ich auch Menschen, denen es schlecht geht. Aber Armut? Ich habe viel Zeit in Guatemala verbracht, dort sogar eineinhalb Jahre gelebt. Da habe ich gesehen, was Armut ist. Menschen, die auf Müllhalden wohnen und sich aus Wellblech und Pappe dort eine Hütte bauen. Sie leben von den Abfällen, die in die „barancos“ gekippt werden.

Ich bin kein Statistiker. Ich bein auch kein Armutspezialist. Aber wenn wir Deutschland als Land sehen müssen, wo jeder fünfte als arm gilt, dann verlieren wir die weltweite Perspektive. Dann tun wir denen, die wirklich arm sind, überhaupt keinen Gefallen. Dann werden die Spenden, die nach Lateinamerika, Asien oder Afrika gingen, ausbleiben. Denn man spendet dann ja lieber vor der eigenen Haustür.

Doch hier gibt es Krankenversicherung für alle, Aberbeitslosenversicherung, selbst Hartz IV. Jeder der Hilfe braucht, hat ein Recht auf diese Hilfe – und bekommt sie auch.

Wer Deutschland als arm bezeichnet, der tut den wirklich Armen dieser Welt schweres Unrecht an.

Bei „Spiegel online“ ist zu dem Thema hier ein interessanter Artikel zu lesen.

(c) Michael Voß, www.michael-voss.de

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