Google vergrößert deutsches Entwicklungslabor in München

Google an der Hackerbrücke
Google an der Hackerbrücke
Jeder Zug, der in den Münchner Hauptbahnhof fährt, muss unter der Hackerbrücke durch. Hacker, benannt nach einer Münchner Brauerei. Nicht etwa englisch ausgesprochen: „Häcker“ – jene ungebetenen Gäste in der Computerwelt. Denn in Sichtweite der Brücke hat Google sein neues Entwicklungslabor eröffnet, welches kleinere Standorte ersetzt.

Wer den Neubau von Google betritt merkt schnell: Hier sitzt ein Unternehmen, welches Wert auf seine Mitarbeiter legt. In zwei hochwertigen Restaurants gibt es kostenlos Essen, der Fitnessraum kann während der Arbeitszeit genutzt werden. Es gibt Massageliegen und automatische Massagestühle. Auch die Kaffee-Automaten verlangen kein Geld und die Büros sind hell, freundlich und offen angelegt.

Doch trotz dieser Gemütlichkeit arbeiten die 400 „Googler“, wie sich die Mitarbeiter nennen, auch fleißig. Insbesondere der weltweite Datenschutz für Google wird aus München betreut, ein Arbeitsfeld, für das Stephan Micklitz verantwortlich ist.

Was wir da entwickelt haben, ist so eine Reaktion auf das Feedback, das wir von unseren Nutzern bekommen. Auch, was wir in User-Test herausfinden, dass unsere Nutzer gerne Transparenz und Kontrollmöglichkeiten an einer Stelle gebündelt haben wollen.

Und so entstand „My Account“ – zu Deutsch: „Mein Konto“ – bei dem jeder Nutzer alles, was er bei Google, YouTube oder anderen Diensten des Unternehmens gespeichert hat, auf Datensicherheit überprüfen kann. Denn Google ist nicht nur die Suchmaschine, sondern bietet angemeldeten Nutzern auch Dokumentenspeicherung, Kalender, E-Maildienste sowie Foto- und Videoarchive.

Die Daten, die Sie in ihrem Google-Konto hinterlegt haben, gehören ihnen. Auf „My Account“ finden Sie zum Beispiel auch eine Möglichkeit, sich jederzeit eine Kopie dieser Daten runterzuladen, wenn Sie sagen: Ich möchte die Daten woanders hin mitnehmen.

Die Münchner Programmierer und Experten stellt Google auch kleineren Firmen zur Verfügung, wie der Vize-Präsident für Mitteleuropa, Philipp Justus, erklärt.

Das eine ist, dass wir tatsächlich für kleine und mittlere Unternehmen, auch für Start Ups im Entwicklungsbereich den Zugang zu unseren Softwareentwicklern bieten. Wir haben einen Bereich, der hilft zum Beispiel Unternehmen dabei, wenn sie eine App entwickeln wollen.

Wieland Holfelder
Wieland Holfelder
Und das andere sind Kurse, bei denen Firmen lernen können, wie sie ihren Internetauftritt so gestalten können, dass er von Kunden auch zur Kenntnis genommen wird.
Für Google sind die Mitarbeiter ein großes Kapital. Sie bringen nicht nur ihr Fachwissen in den Betrieb mit ein, sondern auch ihre Kultur und Herkunft. Wieland Holfelder, der das Entwicklungslabor leitet, weiß das zu schätzen:

Hier am Standort München haben wir über 30 verschiedene Nationalitäten. Und das hilft auch bei Entscheidungen, wenn man unterschiedliche Gesichtspunkte mit heranzieht. Und deswegen legen wir da sehr viel Wert drauf.

So schafft es der deutsche Standort auch, weltweit unterschiedliche Kulturen und Rechtsauffassungen in neue Produkte mit einzuarbeiten.

Das Entwicklungslabor soll weiter wachsen. In die neuen Büros passen noch einmal so viel Mitarbeiter, wie bereits da sind, insgesamt also 800.

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