Google übersetzt unterwegs mit dem Handy Hinweisschilder

So lassen sich Zeitungsschlagzeilen, Straße- oder Hinweisschilder direkt mit der Kamera des Handys und der Übersetzungs-App in der eigenen Sprache lesen.
So lassen sich Zeitungsschlagzeilen, Straße- oder Hinweisschilder direkt mit der Kamera des Handys und der Übersetzungs-App in der eigenen Sprache lesen.
17.01.15 – Stellen Sie sich vor, Sie sind auf Urlaub in einem Land, dessen Sprache Sie nicht kennen. Dann hilft ihnen ein Übersetzer weiter. Wenn Sie den nicht bezahlen können, dann gibt es auch Apps dafür. Eine davon gibt es gratis von Google. Seit Donnerstag können Sie damit sogar Straßen- und Hinweis-Schilder oder andere Texte einlesen und dann übersetzen lassen. Und sie können die App bei einem Gespräch auch direkt sprechend übersetzen lasse. Wie und ob das überhaupt funktioniert habe ich für MDR INFO ausprobiert.

An einem Zeitungs-Kiosk entdecke ich eine spanischsprachige Schlagzeile, halte die Kamera meines Smartphones darauf, scanne die Titelzeile ein und dann übersetzt mir die Übersetzungs-App schriftlich alles ins Deutsche. Das funktioniert innerhalb von Sekunden und einigermaßen exakt. Auch Hinweisschilder oder Erklärungen an Gebäuden lassen sich so übersetzen. Das funktioniert bislang für Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch – bei dieser optischen Funktion sogar ohne Internetanschluss, was für unterwegs sehr praktisch ist.

Doch testen wir einfach mal die Qualität der Übersetzungen. Dabei hilft uns die bereits länger vorhandene Sprachfunktion des Programms, die mit dem aktuellen Update extrem verschnellert wurde. Allerdings braucht diese Funktion einen Internetanschluss. Das Tablet liegt vor mir, ich rede und kurz danach wird übersetzt. Die Qualität lasse ich nun durch das Programm selbst testen.

Zunächst spreche ich einen Text auf Deutsch, dann folgt die Übersetzungspause in Originallänge und dann kommt die spanische Version.

Herzlich willkommen in diesem Radio-Programm.

La bienvenida en este programa de radio.

Das klingt für’s erste schon nicht schlecht. Doch lassen wir Google selbst entscheiden, ob die Übersetzung gut war. Ich spiele den spanischen Satz nochmals Google vor und lasse ihn dann ins Deutsche zurückübersetzen. Dabei kommt das heraus:

Der Empfang in diesem Radio.

Das klingt eher nach einem technischen Hinweis, als nach der ursprünglichen Begrüßung. Fairerweise muss man dazu sagen, dass sich natürlich bei dem Hin-und-Her-Übersetzen viel mehr Fehler einschleichen können, als bei einer einfachen Übersetzung.

Beim nächsten Satz klappt es schon besser. Zunächst wieder das deutschsprachige Original.

Wir werden jetzt einen Versuch unternehmen.

Und daraus wird nach der Übersetzung ins Spanische und dann zurück ins Deutsche:

Wir werden einen Versuch machen.

Doch nun folgt ein etwas komplizierterer Text:

Zunächst sprechen wir den Text auf Deutsch. Und dann werden wir ihn auf Spanisch übersetzen lassen.

Die Rückübersetzung ins Deutsche klingt danach so:

Zuerst werden wir des deutschen Textes zu sprechen und dann werden wir’s ins Spanische zu übersetzen.

Beim Ausprobieren des Google-Übersetzers wird schnell klar: Das Programm ist nicht so gut, wie ein menschlicher Übersetzer. Aber es hilft weiter, wenn man eine Sprache nicht kennt und sich unterwegs verständigen muss. Und dieser Übersetzer passt in jede Tasche. Übrigens funktioniert die hörbare Fassung in fast allen Sprachen der Welt.