Kommentar zu Manipulationen durch Spiegel-Reporter

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Beim Spiegel hat ein Reporter nach Angaben des Verlages „in großem Umfang eigene Geschichten manipuliert„. Seine Recherchen waren gefälscht. Das ist heftig. Gut, dass die Kollegen damit sofort in die Öffentlichkeit gegangen sind. Nur so kann man diese Sache überhaupt erst einmal anpacken. Es ist besonders heftig, weil damit der Glaubwürdigkeit von uns Journalisten extrem beschädigt wird.  Der Autor schrieb nach Angaben des Spiegels auch für „Cicero“, „Neue Zürcher Zeitung am Sonntag“,  „Financial Times Deutschland“,  „taz“,  „Welt“,  „SZ-Magazin“, „Weltwoche“,  „ZEIT“ und „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.

Umso wichtiger ist es, weiter zu zeigen, dass Journalismus eben nicht Fakenews, sondern exzellente Recherche, möglichst große Objektivität und vor allem immer Unabhängigkeit bedeutet. Nur Qualität überzeugt und Fälschungen fliegen auf. Wie auch in diesem Falle.

Egal wie man zur politischen Ausrichtung des Spiegels steht. Er gehört zu den besten Print- und Online-Produkten, die es in Deutschland gibt. Mir gefällt die Meinungsmache in den Artikeln nicht. Doch die Recherchen sind – von der aktuellen Ausnahme abgesehen – exzellent. Ich wünsche den Kollegen ein erfolgreiches Aufräumen und ein Durchhalten, denn offenbar geht alles auf das Fehlverhalten eines einzigen Kollegen zurück.