5G ist die Zukunft der Mobiltelefonie

Michael Voß im Interview mit Dr. Eric Kuisch, Vodafon
Michael Voß im Interview mit Dr. Eric Kuisch, Vodafone
03.03.15 – Auf dem Mobile World Congress in Barcelona wird alles besser, größer schöner und schneller. Gerade der schnellen Datenübertragung kommt eine wichtige Bedeutung zu. Noch erreicht die aktuelle Technik bei der Mobiltelefonie, wie 4G oder LTE, nicht alle Teile Deutschlands, da geht es schon wieder um einen neuen Standard.

2G, 3G, 4G, … 5G – genau. Doch was ist das eigentlich? Für EU-Kommissar Günther Oettinger ist die Definition recht einfach. Auf dem Mobile World Congress formulierte er so:

5G ist die Zukunft für Kommunikation, für Telefonie, und für jegliche digitalen Dienste.

Die EU wolle die Einführung des neuen Netzes nicht verschlafen, da habe man mit dem Vorgänger 4G schlechte Erfahrungen gemacht.

Es ist ein europäisches Projekt, vernetzt mit anderen Partner – ich bereite derzeit einen Vertrag mit China vor- weil am Ende 2020 eine globale Kommunikation und Datendienstleitung das Ziel sein muss.

So habe die EU bereits mit Südkorea eine Kooperationsvereinbarung getroffen, um technische Standards zu setzen und Radiofrequenzen für die Unterstützung des Netzes zu blockieren.

Technisch gesehen ist 5G ein großer Schritt. Die Übertragungs-Technik sorgt für eine bessere Qualität der Telefonate, aber vor allem für eine schnellere Übertragung der Daten. Das ist nicht nur für den Privatkunden angenehm. Es geht vielmehr darum, Maschinen in der Industrie oder Landwirtschaft miteinander zu verbinden. Auch in der Medizin ist dieser Standard wichtig: Bei Fern-Operationen, bei denen der Arzt vielleicht 100 Kilometer entfernt einen Medizin-Roboter steuert, muss er Reaktionen des Patienten sofort mitbekommen. Verzögerungszeiten könnten tödlich enden.

Das weiß auch Frank Fitzek. Er ist stellvertretender Leiter des „5G Lab Germany” an der TU Dresden.

Heutzutage ist eine Verzögerung von 25 Millisekunden das beste, was man erreichen kann. Man hat wahrscheinlich zuhause viel mehr noch. Was wir erreichen wollen ist die Verzögerung von einer Millisekunde. Das ist genau die Verzögerungszeit, die ein Mensch als „ohne Verzögerung“ empfinden würde.

Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Vodafone finanziert das “5G Lab Germany” an der TU Dresden. Der Technik-Chef des Konzerns, Eric Kuisch, sieht die Wichtigkeit des neuen Netzes. Doch:

Wir sind noch immer in der Laborphase. Muss man ganz ehrlich sagen.

Doch für Eric Kuisch dauert es nicht mehr lang, bis 5G startet.

Wir sehen jetzt die Möglichkeiten innerhalb von fünf bis sechs Jahren. Also gegen 2020 müsste es doch möglich sein, dass wir die ersten richtigen Anwendungen sehen in normalen Livenetzen.

Der chinesische Smartphone-Produzent Huawei geht ebenfalls von 2020 aus, hat aber jetzt als erster überhaupt in Deutschland einen 5G-Feldversuch durchgeführt und zwar in München.